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02.05.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Ronald Winter, Ausstattungsleiter

Ronald Winter in seinem Büro

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Ronald Winter, 50 Jahre alt, gebürtiger Nordhäuser und Ausstattungsleiter am Theater Rudolstadt. Das heißt, ich entwerfe einerseits Bühnen- und Kostümbilder und koordiniere andererseits zusammen mit den Abteilungsleitern die Arbeit der Ausstattungsabteilungen wie der Schneiderei, der Maske, Requisite, Ankleiderinnen und Dekoration sowie des Malsaals.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Eigentlich bin ich Diplom-Ingenieur für Architektur, ich habe aber schon während des Studiums bemerkt, dass ich in einem Architekturbüro nicht glücklich werde. So ging ich 2001 ans Theater Nordhausen, das ich zuvor als Jugendclub-Spieler für mich entdeckt hatte. Das Theater Rudolstadt kenne ich durch die Kooperation mit dem Theater Nordhausen seit 2004, und als hier die Stelle des Ausstattungsleiters ausgeschrieben war, wechselte ich die Spielstätten.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Die Abwechslung. Kaum ein Tag ist wie der andere, ebenso wenig wie die Anforderungen. Ich entwerfe Bühnen- und Kostümbilder für Schauspiel und Musiktheater aus unterschiedlichen Jahrhunderten mit den unterschiedlichsten Hintergründen, mit unterschiedlichen Regisseuren mit unterschiedlichsten Regie-Ansätzen: Letzte Spielzeit die Bühne für eine Oper aus dem 20. Jahrhundert, diese Spielzeit die Ausstattung für eine Oper von 1786. Hier eine Ausstattung für Musiktheater von Brecht, dort eine Ausstattung für ein Schauspiel der »Olsenbande«. Im einen Moment geht es um Franz Kafka, im nächsten Augenblick um ein Drogenstück des Theaterjugendclubs. Ich glaube, kaum ein Beruf ist so vielfältig.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Ich habe meinen Beruf als Bühnenbild-Hospitant und –Assistent begonnen, dadurch hatte ich von Anfang an Kontakt mit so gut wie allen Abteilungen des Theaters und habe dort auch gern handwerkliche Aufgaben übernommen. Das Handwerkliche steht nun nicht mehr im Vordergrund, aber es gehört gerade als Leiter der Ausstattungsabteilungen nach wie vor zu meinen Aufgaben, engen Kontakt zu diesen Abteilungen zu halten. Und in Nordhausen habe ich 20 Jahre lang mit dem Theaterjugendclub inszeniert, Stücke geschrieben, dramaturgische Aufgaben übernommen und auch selbst auf der Bühne gestanden, ich kenne also auch diese Seite des Theaters sehr gut. Kurzgefasst: Ich habe bereits fast überall hineingeschnuppert.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Das ist eine schwierige Frage, weil Selbstwahrnehmung und Fremdeinschätzung weit auseinander liegen können. Ich hoffe, meine Kollegen würden mich beschreiben als jemandem, dem sie vertrauen können und von dem sie wissen, dass er sich um ihre Belange kümmert. Ich hoffe, sie denken, dass ich das gut mache. Viele würden wahrscheinlich sagen, ich müsse lernen, «nein» zu sagen.  Meine Kollegin Frieda Dumke, die Theaterpädagogin, gäbe auf diese Frage mit Sicherheit die Antwort »Er hört zu oft zu laute Musik.« Sie hat das Büro neben mir. 

Konzert oder Schauspiel?
Schauspiel. Für Konzerte fehlt mir die Geduld. Es gibt viele musikalische Leitmotive aus Konzerten, die ich sofort mitsummen kann und die ich sehr mag, aber ich brauche auch etwas zum Sehen dabei. Konzertbesucher des Theaters Rudolstadt haben vielleicht bemerkt, dass es, seitdem ich hier bin, bei den Weihnachts- und Osterkonzerten auf der Bühnenrückseite stets eine kleine Bildershow gibt. Das resultiert aus meiner eigenen Schwäche.

Komödie oder Tragödie?
Tragikomödie. Wie das Leben.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Mein Büro im Haus Boucher.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Ich habe mir, als ich mich in Rudolstadt angekommen fühlte, eine Katze aus dem Tierheim geholt, wobei sie wahrscheinlich sagen würde, sie hat mich ausgesucht. Eigentlich erst, seitdem achte ich darauf, dass ich Freizeit bekomme; davor war mein Beruf mein Hobby und umgekehrt. Das ist jetzt eigentlich noch immer so, aber wenn es Sachen gibt, die ich zu Hause machen kann, mache ich sie jetzt auch tatsächlich eher dort als im Theater. Wenn ich »richtig« frei habe, lese ich, zeichne Cartoons, schreibe noch immer (viel weniger als früher), schaue Serien oder spiele Open-World-Games. Leider viel zu selten bin ich in Hamburg bei meiner Freundin.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
1. Teleportation beherrschen. Zum Zwischendurch-Luftholen mal eben an die Ostsee oder nach Wien teleportieren, zwei, drei Stunden durchatmen und dann zurück ins Büro. 2. Zeitreisen können. Zurück zu alten Kulturen, ins alte Ägypten, und selbst nachschauen, was uns heute nur mehr rätselhaft und unerklärlich erscheint. Oder vorwärts zum Samstag-Lotto. 3. Lebenszeit verlängern können.


18.04.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Franka Homfeldt-Bodenstein, Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros

Franka Homfeldt-Bodenstein mit Monatsplan

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Franka Homfeldt-Bodenstein, 57 Jahre alt und seit 2019 Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros KBB. Meine Aufgabe ist es, in Abstimmung mit den Abteilungen einen reibungslosen Theaterbetrieb zu koordinieren und zu planen.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Das ist eine lange Geschichte. Ich bin gelernte Binnenhandelsökonomin. Neben meiner Büro-Tätigkeit in einer Softwarefirma habe ich ab Ende der 1990er Jahre an Wochenenden im Nebenjob an der Theater-Garderobe gearbeitet. Nach der Insolvenz der Firma war ich arbeitslos und bewarb mich auf die freie Stelle als Leiterin im Theater-Besucherservice. Doch die war dann schon vergeben, aber es gab eine freie Stelle als Ankleiderin. Also lernte ich schnell bei meinem Vater das Krawattenbinden. Zweieinhalb Jahre lang war ich Ankleiderin, das war eine intensive und sehr schöne Zeit. Dann klappte es doch noch mit dem Besucherservice. 13 Jahre lang hat mir diese Tätigkeit viel Spaß gemacht.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Im Künstlerischen Betriebsbüro kann ich von meinen Erfahrungen aus 20 Jahren Theatertätigkeit profitieren. Es ist Vieles einfacher, wenn man die Mitarbeiter kennt und auch die Zusammenhänge im künstlerischen Betrieb. Ich habe schon immer gern organisiert und geplant. Meine Tätigkeit ist abwechslungsreich und sehr komplex. Dass ich das so beherrsche, macht mich stolz.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Ich habe schon so viel kennengelernt im Theaterbetrieb. Und ich weiß ja auch, wo meine Grenzen sind. Die Handwerksbereiche wären nichts für mich, da bin ich ein viel zu ungeduldiger Mensch.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Meine Kollegin Caro sagt, dass ich schwer nein sagen kann. Meine Strichliste zum Nein-Sagen sollte ich besser führen… Ich bin bisweilen zu gutmütig, habe ein Helfer-Syndrom. Kollegialität ist mir wichtig, und manchmal bin ich auch ein bisschen verrückt. Ich komme jeden Tag gern zur Arbeit.

Konzert oder Schauspiel?
Da habe ich keinen Favoriten. Bei Musik kann ich mich gut entspannen, ich liebe gefühlvolle Opern. Beim Schauspiel bin ich grundsätzlich an allen Inszenierungen interessiert. Manches Mal kann ich wenig mit dem Titel anfangen, aber das Stück selbst ist dann ein Erlebnis.

Komödie oder Tragödie?
Wenn beides gut gemacht ist, dann gibt es für mich keinen Unterschied.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Das ist mein KBB-Büro im Haus Boucher. Ich bin unwahrscheinlich gern hier. Und ich mag es, hinter der Bühne zu sein. Ich bin auch gern im Theater-Foyer, weil man hier so viele Menschen trifft. Beides hat bestimmt mit meinen früheren Tätigkeiten am Theater zu tun.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Ich spiele schon lange Tennis im Verein, bestreite ab und an auch Punktspiele. In der kalten Jahreszeit gehe ich zweimal in der Woche ins Fitness-Studio. Ich wandere gern und fahre Fahrrad. Und ich stricke gern Strümpfe.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
An erster Stelle steht mein Wunsch für Gesundheit für mich und meine Familie. Und ich wünsche mir, dass mein noch nicht geborener Enkel in einer friedlichen Welt aufwächst und ich eine gute Oma werde. Mein dritter Wunsch: Die Digitalisierung unserer Welt möge nicht so schnell voranschreiten, dass ich im Alter nichts mehr ohne fremde Hilfe machen kann.


04.04.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Leon Just, Mitarbeiter der Abteilung Maske

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Leon Just, 24 Jahre alt und in Thüringen aufgewachsen. Ich wohne in Jena und arbeite seit November 2023 in der Abteilung Maske.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Insgesamt acht Jahre lang habe ich in Weimar und Erfurt als angestellter Friseur gearbeitet. Hier am Theater gab es die Möglichkeit, als gelernter Friseur ohne eine spezielle Zusatz-Ausbildung als Maskenbildner kreativ zu arbeiten. Es hat mich gereizt, mich hier beruflich frei entfalten zu können.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Sie ist wunderbar abwechslungsreich, es gibt kein eintöniges Arbeiten. Ich kann mitbestimmen, wie eine Rolle ausgefüllt wird und relativ frei gestalten. Die Ausstatter sprechen sich mit uns Maskenbildnern ab. Im Moment arbeite ich gerade an einer Echthaar-Perücke.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Persönlich interessiert mich, wie ein Bühnenbild erstellt wird. Und die Schneiderei finde ich spannend, weil ich auch selbst nähe. Aber auch das Schauspiel an sich reizt mich, das Spielen auf der Bühne.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Als hilfsbereit, teamorientiert, einfach als Frohnatur!

Konzert oder Schauspiel?
Schauspiel. Seitdem ich hier bin, habe ich schon viele Stücke gesehen. Bei der Komödie »Arsen und Spitzenhäubchen« bin ich selbst an der Maske mitbeteiligt. Ich finde, das Theater Rudolstadt macht tolle moderne Sachen, um auch meine Generation ins Theater zu locken.

Komödie oder Tragödie?
Tragödie, das ist spannender! Bei der Komödie landet nicht jeder Witz da, wo er landen sollte, das wirkt dann manchmal befremdlich. Bei »Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst« habe ich das schon erlebt.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Ganz klar die Maske im alten Theatergebäude. Hier arbeiten wir gut zusammen und haben dabei auch Spaß miteinander.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Etwa 80 Prozent meiner Freizeit gehören der Travestie. Als Dragqueen »Ivana Venus« trete ich deutschlandweit in Clubs, Bars und anderen Veranstaltungsorten auf. In Jena gibt es eine kleine Dragqueen-Szene im Kassablanca.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
Die eigene Gesundheit steht an erster Stelle, das unterschätzen viele Menschen. Dann wünsche ich mir, dass es allen meinen Lieben gut geht, denn ich bin ein sehr familiärer Mensch. Und schließlich wünsche ich mir Glück für mein Leben!