Aktuelles

04.11.2021 / Aktuelles, Theaterumbau

Pläne für neues Zuschauerhaus vorgestellt

Entwurf: SIGMA PLAN® WEIMAR GmbH
Entwurf: SIGMA PLAN® WEIMAR GmbH
Der Entwurf für das neue Zuschauerhaus ist da!
Die SIGMA PLAN® WEIMAR GmbH hat die Pläne vorgestellt und einen Einblick in die Gestaltung des Gebäudes gegeben: Ein offener Raum mit großer Glasfront, der Begegnungen möglich macht, wird euch nach der Fertigstellung begrüßen. Behindertengerechte Zugänge, verbesserte Lüftung und nachhaltiges Bauen sind vorgesehen. Bei allen Neuerungen soll dabei aber dennoch Vertrautes erhalten bleiben.

Unmittelbar nach Beauftragung der Planungsleistungen wurde gemeinsam mit dem Theater eine Analyse zum Projektstatus vorgenommen und das zukünftige Projektteam aufgestellt, um anstehende Fragen zur Umsetzung der vorliegenden Planung zu beantworten und gegebenenfalls Optimierungspotentiale aktivieren zu können.

Eine umfangreiche Grundlagenermittlung führte zu der Erkenntnis, dass bei der bisherigen Planung wichtige Fachdisziplinen, z. B. Theatertechnik, Akustik, Hydrogeologie, nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Zudem musste erkannt werden, dass die Struktur des Zuschauerhauses konstruktiv nicht mit allen in Archiven dokumentierten Plänen übereinstimmte. Nach der Feststellung einer äußerst mangelhaften Bausubstanz beschlossen die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat des Theaters im Frühsommer 2021 den Ersatzneubau des Zuschauerhauses. Diese Entscheidung stellt eine Zäsur in der Projektgeschichte dar und ist eine Abkehr von aufwendigen und risikobehafteten Maßnahmen zum Erhalt eines nicht mehr zeitmäßen Bestands.

SIGMA PLAN ® WEIMAR GmbH wurde beauftragt, eine den geltenden Gesetzen und Normen entsprechende Neufassung des Entwurfes auszuarbeiten. Das neue Projekt orientiert sich am früheren Theaterbau, um den gewachsenen Ansprüchen des Publikums zu genügen und die Tradition des Hauses zu bewahren. Die Zuschauerkapazität von 260 Plätzen bleibt erhalten, allerdings ermöglicht ein größerer Reihenabstand einen komfortableren Theaterbesuch. Durch den für den Hochwasserschutz notwendigen Umfassungsbau erweitert sich das Foyer, eine großzügige Glasfassade zum Saaldamm schafft einen lichtdurchfluteten Innenraum. Für die Pausenversorgung des Publikums ist eine Bar vorgesehen. Die Zugänge zu den Toiletten werden ebenerdig und behindertengerecht gestaltet. Die Unterkellerung im Umfassungsbau schafft bessere Arbeitsbedingungen für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters. Dem Thema Nachhaltigkeit kann durch die Auswahl der Baumaterialien Rechnung getragen werden. Zudem sind verbesserte Lüftungsanlagen vorgesehen.

In der nächsten Zeit werden letzte Abbrucharbeiten durchgeführt, die LKW-Rampe an der Albert-Lindner-Straße erneuert, die Vorbereitung für die Bodenplatte unter dem Zuschauerhaus geplant und alle notwendigen behördlichen Genehmigungen abgestimmt.

Die Fertigstellung ist für September 2023 geplant.
 
Tiefere Einblicke bekommen Sie in Kürze.

01.11.2021 / Aktuelles, Theaterumbau

Zuschauerraum weicht für Neubau

Alter Zuschauerraum
Zuschauerhaus wird demnächst abgerissen
Alter Zuschauerraum nach Beginn der Entkernung
Der Orchestergraben ist mit einer Abdeckung gesichert
Blick vom Saaldamm aus

Wir werden entgegen ursprünglicher Pläne nicht nur ein neues Foyer bekommen, sondern auch einen neuen Zuschauerraum! Am 13. September wurde nach umfangreicher Vorbereitung mit ersten Abrissarbeiten innerhalb des alten Gebäudes begonnen. Beide Vorhaben, Abriss des Zuschauerhauses und Neubau, hatten in den vergangenen Monaten zunächst zahlreiche Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen und waren in letzter Instanz durch die Thüringer Staatskanzlei, das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, die Denkmalschutzbehörde und die Bauaufsicht des Landkreises bestätigt worden. Die Mehrkosten für den Neubau, der gegenüber einer Sanierung weitreichende Vorteile hat, belaufen sich auf rund 3 Mio. Euro. Das Bühnenhaus und der angrenzende Funktionsanbau bleiben wie geplant erhalten.

Grund für den Kurswechsel in Sachen Theatersanierung im Rahmen des Kulturellen Hilfsprogramms Hochwasser 2013 war eine umfangreiche Analyse der Bausubstanz im Zuschauerbereich des Großen Hauses durch das neue Planungsbüro Sigma Plan Weimar. Beteiligt waren neben dem Generalplaner die Architekten, Tragwerksplaner und weitere Fachingenieure aus den Bereichen Heizung, Klima, Sanitär, Elektro sowie Brandschutzgutachter. Gemeinsam kam man zu dem Ergebnis, dass Abriss und Neubau im Vergleich zur aufwendigen Sanierung nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch deutlich weniger risikobehaftet sein würden. Weitere Vorteile eines Neubaus liegen in den Bereichen Funktionalität und energetischer wie ökologischer Nachhaltigkeit.

In der ersten Abriss-Phase wird zunächst das Innere des Gebäudes entkernt. Die Theatersessel und einige Einbauten sind von unseren Mitarbeitern bereits ausgebaut und eingelagert worden. Im nächsten Schritt werden die Arbeiten dann auch äußerlich sichtbar. Eine technische Herausforderung stellt aktuell noch die statische Sicherung der an das Zuschauerhaus angrenzenden Außenwand des Bühnenhauses dar. Hier befinden sich mit Bühnenportal, Vorbühne und Orchestergraben Bereiche, die insgesamt erhalten werden sollen. Der komplette Neubau des bereits fertig gestellten Kellergeschosses des Umfassungsbaus ist vom Abbruch ebenso nicht betroffen.

Der Generalplaner Sigma Plan hat für das neu zu errichtende Zuschauerhaus bereits eine erste Entwurfsplanung vorgestellt. Aktuell wird das Projekt durch unsere Geschäftsführungen in den verschiedenen Abteilungen diskutiert. Neben den theatertechnischen Aspekten stehen die Bedürfnisse zukünftiger Besucherinnen und Besucher im Vordergrund. Ziel ist es, dem Publikum einen ansprechenden Theaterbesuch in einem moderneren wie stimmungsvollen Ambiente anbieten zu können.

Eine zusätzliche Verlängerung der Bauzeit ist nicht vorgesehen. Die Wiedereröffnung ist mit Beginn der Spielzeit 2023/24 geplant. Die kalkulierten Mehrkosten werden hälftig vom Land Thüringen und den regionalen Trägern, dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und die beiden Städte Rudolstadt und Saalfeld, übernommen. Wesentlicher Grund für diese Kostenerhöhung ist die erheblich verlängerte Bauzeit und die Entwicklung der Kosten im gesamten Bausektor.