19.06.2023 / Theaterförderverein
Kein Geringerer als Friedrich Schiller in »Die Räuber« musste in der launigen Laudatio von Theaterintendant Steffen Mensching dafür »herhalten«, um den entscheidenden Hinweis auf den 13. Preisträger der »Caroline« 2023 zu geben. Den hatte der Theaterchef wie gewohnt nicht sofort verraten. Mensching zitierte den Klassiker mit »Franz heißt die Kanaille« und damit war zumindestens jedem anwesenden Schauspieler klar, dass Franz Gnauck die Auszeichnung des Theaterfördervereins erhalten würde. Die mit 1.000 Euro dotierte »Caroline« übergaben Marko Wolfram, der Verwaltungsratsvorsitzende der Kreissparkasse Saalfeld Rudolstadt, und Dr. Thomas Krönert, Vorsitzender des Fördervereins. Das Geldinstitut hatte den von Kati Zorn gestalteten Preis gestiftet.
An der Abstimmung des Vereins hatten sich mehr als 41 Prozent der 233 Mitglieder beteiligt. Die, so mutmaßte der Laudator, hätte Franz Gnauck wohl vor allem im Ensemble-Stück »Herrscht 07769« überzeugt. Aber auch als Mercutio in »Romeo und Julia« konnte der im sächsischen Bischofswerda geborene Mime des Jahrgangs 1996 seine Fähigkeiten darstellen. Zu sehen war er in dieser Spielzeit auch in »Der zerbrochene Krug« und in »Hilfe, die Mauer fällt«. Seit 21/22 ist Gnauck festes Theatermitglied in Rudolstadt.
Steffen Mensching konnte die Wahl des jungen Schauspielers sehr gut nachvollziehen. Wörtlich sagte er am Ende der Premiere des Sommertheater-Stücks »Die drei Tenöre«, das zuvor sehr viel Applaus bekommen hatte, auf der Freilichtbühne Heidecksburg: »Franz hat eine echte ursprüngliche Begabung, er brennt für seinen Beruf, er ist ein Überzeugungstäter mit Spiellust und Leidenschaft, er besitzt dazu Tugenden wie Empathie, Hilfsbereitschaft, Fleiß und Lerneifer. Er ist ein ganzer Kerl und ein guter Junge, etwas Besonderes. Ich kenne niemanden im Theater, der ihn nicht gern hat…«
Der so Geehrte war sichtlich gerührt, als er unter dem Beifall seiner Kollegen die Präsente erhielt. Und wer eine Träne im Gesichts des jungen Mannes gesehen haben sollte, lag vielleicht auch nicht ganz falsch.
Seit 2007 vergibt der Förderverein Theater Rudolstadt die »Caroline«. 13 Schauspielerinnen und Schauspieler haben sie bislang erhalten. Marcus Seidensticker und Marcus Ostberg wurde diese Ehre sogar schon zwei Mal zuteil. Sieben prämierte Akteure sind derzeit noch an der Rudolstädter Bühne. Corona machte die »Caroline« – Übergabe schwierig, so dass der Förderverein sich 2019/20 entschloss, die Theaterschneiderinnen für ihr Engagement in dieser schwierigen Zeit auszuzeichnen.
23.05.2023 / Theaterförderverein
Ein Punkt, der im Gegensatz zu manch anderer Wahlversammlung ziemlich rasch gelöst wurde, war vor kurzem im »Löwensaal« das Votum für den neuen Vorstand des Theaterfördervereins. Da sich alle bisherigen Vorstände bereit erklärt hatten, wieder zu kandidieren und es niemand gab, der einen – ehrenamtlichen – Platz in der Vereinsspitze beanspruchte, konnte auf Antrag offen gewählt werden. Bis auf die eigene Enthaltung stimmten alle Anwesenden für diesen neuen Vorstand, der damit auch der »alte« ist:
Dr. Thomas Krönert (Vorsitzender)
Hartmut Gerlach (1. Stellvertreter)
Claudia Henniger (2, Stellvertreterin)
Dr. Hartmut Franz (Schatzmeister),
Petra Rottschalk (Schriftführerin)
Heidemarie Förster-Stahl (Beisitzerin)
Dr. Thomas Gütter (Beisitzer).
Einstimmig lief dann auch die Wahl der beiden neuen Kassenprüfer ab. Mathias Moersch und Stephan Breidt werden in dieser Wahlperiode die Kassengeschäfte des Vereins unter die Lupe nehmen.
Begonnen hatte die Veranstaltung mit einem rund dreißigminütigen Stück des Theaters. Das wurde bereits anlässlich einer Feier zum 200. Geburtstag der Sparkasse aufgeführt (die OTZ berichtete) und bekam auch von den Mitgliedern des Fördervereins viel Applaus.
Es folgte der Jahresbericht, den der Vorsitzende Dr. Thomas Krönert erstattete. Erfreulich sei, so der Redner, dass der Verein seit vier Jahren immer zwischen 241 und 245 Mitglieder habe und damit sehr stabil sei. Aber der Vorstrand werde sich natürlich auch weiter bemühen, neue Mitglieder zu werben.
Auch 2022 habe der Verein sich der Aufgabe verschrieben, Kindern, Jugendlichen und sozial schwachen Menschen Theaterbesuche zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt war die Organisation von Ausstellungen im Obergeschoss der Theaterkasse. In dieser Frage ist der Galeriebeirat, in der auch Vereinsmitgliedern aktiv sind, sehr rege.
Mit großem Interesse verfolg der Vorstand die Abstimmung über die Vergabe der »Caroline«. Die ist für die Mitglieder bis zum 03.06.23 möglich: Zur Sommertheaterpremiere am 16.06.23 wird das Geheimnis gelüftet, wer sie erhält.
Dr. Krönert ging in seinen Ausführungen noch auf den Spielzeitabschluss, das Theaterfest zur Spielzeiteröffnung, die Vorstandsarbeit und die Theaterfinanzierung ein. Er betonte, dass sich der Verein dafür stark gemacht habe, dass die Beschäftigten besser entlohnt werden. Dazu habe man Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen geführt. Der Vereinsvorsitzende wörtlich: »Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Erstmals wurde 2023 als zusätzliche Finanzierung – basierend auf dem Brandenburger Modell – eine Theater – und Orchesterpauschale im Landeshaushalt verankert, der nach einem Berechungsschlüssel, der maßgeblich durch unsere Vertreter beeinflusst wurde, voraussichtlich im Mai 2023 verteilt wird.«
Im Anschluss stellten Steffen Mensching (Intendant und Geschäftsführer), Michael Kliefert (Chefdramaturg) und Oliver Weder (Chefdirigent) den Spiel – und Konzertplan 2023/24 vor. Mathias Moersch wurde vom Versammlungsleiter gebeten, Ausführungen zum Stand der Bauarbeiten zu machen. Dem kam der Verwaltungsdirektor gern und kompetent nach.
Danach stellte Schatzmeister Dr. Hartmut Franz den Kassenbericht 2022 vor. Dagegen hatten die Kassenprüfer Reinhard Rösch und Bettina Mähne – beide kandidierten nicht noch einmal – keine grundlegenden Einwände. Diese Einschätzung führte maßgeblich zur einstimmigen Entlastung des Vorstandes.
Mit dem Schlusswort von Dr. Thomas Krönert ging eine Mitgliederversammlung zu Ende, an der immerhin 51 Mitglieder teilgenommen hatten.
Hartmut Gerlach
27.04.2022 / Theaterförderverein
Auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins Theater Rudolstadt e. V. am 26.04.22 haben die Anwesenden einen neuen Vereinsvorsitzenden gewählt. Alle 53 Stimmberechtigten votierten für Dr. Thomas Krönert. Das war auch der Vorschlag des Vorstandes.
Der 54-jährige Chirurg ist Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken »Georgius Agricola« und tritt damit die Nachfolge von Matthias Biskupek an. Der war im April 2021 verstorben und stand seit der Gründung am 19.10.2006 an der Spitze des Vereins. Krönert, gebürtiger Sachse, wohnt seit 15 Jahren in Rudolstadt. In seinen kurzen Schlussbemerkungen sagte er, dass die Fußtapfen von Matthias Biskupek riesengroß seien. Aber er werde sein Bestes geben und für die Kultur im Land und der Region kämpfen.
Der Theaterförderverein ist mit aktuell 230 Mitgliedern, davon 13 juristischen Personen, der größte Kulturverein des Landkreises.
Nach dem Bericht des Vorstandes an die Mitglieder stellten Intendant und Geschäftsführer Steffen Mensching, Chefdramaturg Michael Kliefert und Chefdirigent Oliver Weder den Spiel – und Konzertplan 2022/23 vor. Die Vereinsmitglieder kamen somit noch vor den Medien in den Genuss der Informationen. Mensching betonte unter anderem, dass die Kontakte zwischen Theater und Förderverein gestärkt werden müssten und der kulturelle Zusammenhalt in der Gesellschaft auch angesichts von Publikumsverlusten in allen deutschen Theatern wichtiger denn je sei.
Mit großem Interesse wurden auch die Mitteilungen von Mensching zum Stand der Baumaßnahme aufgenommen. Geplant sei, so der Intendant, dass der Rohbau bis August/September 2022 stehe, danach der Innenausbau beginne und man hoffe, dass das Haus im September 2023 wieder eröffnet werde.
Der Kassenbericht, den Schatzmeister Dr. Hartmut Franz vortrug, fand bei den Kassenprüfern Zustimmung. So war der Weg frei für die Entlastung des Vorstandes.
In der Aussprache nutzten Vereinsmitglieder die Möglichkeit zu Fragen, Hinweisen, Vorschlägen und zu Kritiken.
Nach der Wahl stimmte das Gremium noch einem Vorschlag des Vorstandes zur Beitragsordnung zu. Danach sollen Schüler, Studenten und Auszubildende künftig nur einen symbolischen Preis von 1 Euro pro Jahr bezahlen. Damit wolle man junge Leute für den Verein gewinnen. Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschieden.
Hartmut Gerlach