Eine Schelmengeschichte nach den Brüdern Grimm von Peter Ensikat
»Unnütze Schlafborste!«, »Lichtscheues Stacheltier!«, »Borstiger Tagedieb!« Der Igelfrau reicht es mal wieder. Mit einer deftigen Gardinenpredigt wirft sie ihren Mann, den faulen Herrn Igel, aus dem Bett. Der trollt sich und macht es sich auf dem Acker gemütlich. Da ereignet sich die Sensation! Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern, genauer gesagt, der weise Rabe tut es. Denn er ist für alle Neuigkeiten in der Tiergemeinschaft zuständig. Ausgerechnet in dem Moment, in dem sich der Igel in einer Furche niedergelassen hat, kommt der hochmütige Mussjö Hase des Wegs, stolpert über den dösenden Herrn Igel und schilt ihn: »Krummbein!« Das ist für Frau Igelin dann doch zu viel. Denn beschimpfen darf ihren »Herzstachel« nur eine, und zwar sie. Außerdem: In der Not halten Igel zusammen. Als Mussjö Hase dann noch wagt, sich den Rübenacker unter seine perfekt manikürten Nägel zu reißen, kommt es zum ungleichen Wettkampf. Hase gegen Igel – oder gegen Igelin? Oder beide? Und wer ist letztendlich schneller und kann rufen »Ich bin schon da!«?
1982 schrieb Peter Ensikat dieses Schelmenstück nach Motiven des berühmten Grimmschen Märchens. Entstanden ist ein herrlich clowneskes Theaterstück mit viel Sprachwitz. Eine Geschichte, die zeigt, dass die Kleinen gegen die Großen mit List und Klugheit zu siegen vermögen und Zusammenhalt und Liebe wichtiger sind als aller Besitz.
Das Theater Rudolstadt wird dieses Jahr das Grimm-Märchen »Hase und Igel« sage und schreibe 50 Mal aufführen: In Rudolstadt und Saalfeld sowie beim Kooperationspartner in Nordhausen und Sondershausen sollen insgesamt 15 000 vornehmlich junge Zuschauer erreicht werden. Nach den Worten von Intendant Steffen Mensching werde so versucht, »das Virus der Theaterbegeisterung einzupflanzen, dass es ein Leben lange bleibe«. Die Inszenierung erscheint auf der Bühne wie unter einem Vergrößerungsglas, ähnlich der Zeichentrickwelt von »Biene Maja«, schreibt die OTZ-Kritikerin Ulrike Merkel. »Vor dieser zauberhaften Kulisse entspinnt sich der Streit zwischen Häsin (Anna Fülle) und Igel (Ronald Mernitz), der durch den nur allzu gern zündelnden Raben (Rayk Gaida) erst richtig eskaliert.« Die einstündige Inszenierung von Kristine Stahl richtet sich an die allerkleinsten Zuschauer. Das zeige sich vor allem im überzeichneten Spiel und dem gemächlichen Erzähltempo. »Geschwindigkeit erhält das Stück vor allem zum Schluss, wenn der Wettlauf im bläulichen Flackerlicht zur komödiantischen Slapstick-Sequenz gerät.«
Premiere: 03.11.2024
Spielort: Rudolstadt, Theater im Stadthaus, Saalfeld, Meininger Hof
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
Regie: Kristine Stahl
Bühne und Kostüme: Anna-Sophia Blersch
Musik: Thomas Voigt
Dramaturgie: Oliver Mörchel
Theaterpädagogik: Friederike Dumke
Igel: Ronald Mernitz
Igelin: Heike Meyer
Rabe: Rayk Gaida
Hase: Anna Fülle
Do, 26.12.2024, 15:00 Uhr
Rudolstadt, Theater im Stadthaus
ausverkauftRestkarten ggf. an der Abendkasse
Do, 26.12.2024, 17:00 Uhr
Rudolstadt, Theater im Stadthaus
ausverkauftRestkarten ggf. an der Abendkasse