Die Kabinettstücke des Wilhelm Busch
Premiere am 17. September 2016, Schminkkasten
Wer kennt sie nicht, die herrlich bizarren Gestalten des Wilhelm Busch! Sie sind allesamt kleine Übeltäter des Alltags: tollkühn, heimtückisch und ängstlich zugleich – eben Zeitgenossen wie du und ich! Freche Buben, fromme Mädchen, dumme Onkel, schräge Tanten, eigenwillige Künstler, gemeine Tierquäler und, und, und … Unendlich wie sein Personal sind auch seine pointierten Zweizeiler, die als Sprichwörter bis heute in unseren Köpfen spuken und uns flott über die Zunge gehen: »Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr« oder »Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich«.
Wer war dieser Malerdichter, der als Klassiker des deutschen Humors und als Urvater des Comics gilt? Sein Ruhm erreichte noch zu Lebzeiten schwindelerregende Ausmaße. Seit Goethe hat keiner Reimpaare leichter verheiratet als er. Auf seinen Reisen und Wanderungen trug er stets ein Skizzenbuch dabei, um die Notizen später kraftvoll und mit boshafter Ironie zu verarbeiten. Wilhelm Busch hegte keine Illusionen über die »Lumpigkeit« des Menschen. Seine Weltsicht brachte der Einsiedler auf eine prägnante Formel: »Das Gute, und dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man lässt.«
Erleben Sie das humorig-makabre Universum des Wilhelm Busch jenseits biedermeierlicher Gemütlichkeit in Wort und Bild – seine satirischen Geschichten, melancholischen Aphorismen und skurrilen Spielereien.
Nach dem Goethe-Schiller-Balladenabend ist dies der zweite Streich vom Künstlerduo Stillmark/Pfüller im Schminkkasten.
Spieldauer: 1 h 40 | eine Pause
Fotos: Harald Wenzel-Orf
Premiere: 17.09.2016
Bühne und Kostüme: Volker Pfüller (†)
Regie: Alexander Stillmark
Musik: Rolf Fischer
Dramaturgie: Michael Kliefert
Spielensemble: Verena Blankenburg, Ute Schmidt, Marcus Ostberg