Du bist heute wie neu

Ein Manfred-Krug-Liederabend

Ein Kerl wie ein Baum, eins neunzig, mit Pranken, die zupacken können. Auf der Stirn die markante Narbe von einem Spritzer flüssigen Stahls. Ein proletarischer Typ, engagiert, kantig, gleichzeitig sensibel. Der sanfte Riese Manfred Krug war ein Idol, nicht nur als Kinostar-Ost und gesamtdeutscher TV-Liebling, sondern auch als charismatischer Liedinterpret. Der musikalische Autodidakt mit dem warmen, leicht brüchigen Bariton verlieh kunstvoll arrangierten Chansons und niveauvollen Schlagern Feeling und Witz. Die LPs waren begehrt, die Tourneen mit Uschi Brüning, Günther Fischer und »Lyrik, Jazz, Prosa« sind legendär (Stichwort: »Die Kuh im Propeller«). Vielleicht waren seine Lieder in den Sechzigern und Siebzigern so etwas wie ein Soundtrack für das Lebensgefühl Vieler in der DDR. Seine Vorliebe für den Jazz – für ihn »eine der schönsten Kulturerfindungen des amerikanischen Brudervolkes« – entdeckte Krug aber schon Jahre zuvor. Damals, Ende der Fünfziger, verglich ein führender Kulturfunktionär die Stimme eines Louis Armstrong noch mit dem Gurgeln eines Abflusses. Eine Menge seiner Songtexte dichtete Manfred Krug, alias Clemens Kerber, übrigens selbst, so auch den Hit »Du bist heute wie neu«.

Dieser neue Liederabend versteht sich als Hommage an einen der großen Unterhaltungskünstler Deutschlands. Wie die Lieder des selbsternannten »Gauklers« Krug soll es eine Feier des Lebens und der Liebe werden, ein Wechselbad von zarten Tönen und packenden Grooves, bewegt vom Mut zu viel Gefühl und durchweht von einer Brise anarchischen Humors.


Pressestimmen

Kritik aus der Ostthüringer Zeitung
07.09.2020, von Ulrike Merkel

Als einen »fulminanten Abend« beschreibt Ulrike Merkel für die Ostthüringer Zeitung die Premiere der Inszenierung »Du bist heute wie neu«. In dieser Inszenierung führen Katrin Strocka und Johannes Geißer »stimmgewaltig« durch die »illustre Schlagerwelt« des Schauspielers und Liedermachers Manfred Krug. Dass dieses Stück von »ihrem Können und perfekten Zusammenspiel« lebt, betont sie dabei besonders.

Ganz unschuldig an diesem Erfolg scheint der Regisseur Reiner Heise auch nicht zu sein. Denn durch den Einsatz von u. a. Diashows, Schattenbildern, »humorvollen Zwischenspielen«, aber auch Kurzgeschichten und biografischen Fakten gelang er es ihm, einen »idealen Rahmen« zu erschaffen. Aufgrund von Corona und der Hygienevorschriften musste das Stück aus dem Schminkkasten ins Theater im Stadthaus umziehen, wodurch es aber »mehr Größe« gewinnen konnte.


Stückinfos

Premiere: 05.09.2020
Spieldauer: 1 h 30 min / keine Pause
Spielort: Rudolstadt, Theater im Stadthaus


Mitwirkende

Regie: Reiner Heise
Bühne und Kostüme: Manfred Gruber
Musikalische Einstudierung: Michael Hinze, Thomas Voigt
Arrangements: Michael Hinze
Dramaturgie: Judith Zieprig

Es spielen und singen: Johannes Geißer, Katrin Strocka
Am Piano: Thomas Voigt