Aktuelles

02.05.2024 / Aktuelles

Mächtig gewaltig: Kleindarsteller für Polizeichor gesucht

Wir suchen Kleindarsteller zwischen 16 und 66 Jahren für den gemischten Polizeichor der Sommertheater-Produktion »Die Olsenbande greift nach den Sterne« auf der Heidecksburg. Sie sollten ein mächtig gewaltiges Interesse an Schauspiel, Gesang und am dänischen Gentleman-Verbrecher Egon Olsen mitbringen. Premiere hat das diesjährige Sommertheater am 7. Juni. Die Vorstellungen sind nachmittags und abends und enden am 30. Juni. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail oder postalisch noch bis zum 9. Mai bei uns bewerben. Kontakt: Josephine Tietze, schauspieldramaturgin@theater-rudolstadt.de oder Theater Rudolstadt, z. H. Josephine Tietze, Anger 1, 07407 Rudolstadt. Wir freuen uns auf Sie!

Weitere Infos zu den Terminen etc. gibt es hier.


02.05.2024 / Vorgestellt

Vorgestellt: Ronald Winter, Ausstattungsleiter

Ronald Winter in seinem Büro

Wer bist Du und wo arbeitest Du?
Ich bin Ronald Winter, 50 Jahre alt, gebürtiger Nordhäuser und Ausstattungsleiter am Theater Rudolstadt. Das heißt, ich entwerfe einerseits Bühnen- und Kostümbilder und koordiniere andererseits zusammen mit den Abteilungsleitern die Arbeit der Ausstattungsabteilungen wie der Schneiderei, der Maske, Requisite, Ankleiderinnen und Dekoration sowie des Malsaals.

Wie bist Du zum Theater Rudolstadt gekommen?
Eigentlich bin ich Diplom-Ingenieur für Architektur, ich habe aber schon während des Studiums bemerkt, dass ich in einem Architekturbüro nicht glücklich werde. So ging ich 2001 ans Theater Nordhausen, das ich zuvor als Jugendclub-Spieler für mich entdeckt hatte. Das Theater Rudolstadt kenne ich durch die Kooperation mit dem Theater Nordhausen seit 2004, und als hier die Stelle des Ausstattungsleiters ausgeschrieben war, wechselte ich die Spielstätten.

Was findest Du besonders spannend an Deiner Arbeit?
Die Abwechslung. Kaum ein Tag ist wie der andere, ebenso wenig wie die Anforderungen. Ich entwerfe Bühnen- und Kostümbilder für Schauspiel und Musiktheater aus unterschiedlichen Jahrhunderten mit den unterschiedlichsten Hintergründen, mit unterschiedlichen Regisseuren mit unterschiedlichsten Regie-Ansätzen: Letzte Spielzeit die Bühne für eine Oper aus dem 20. Jahrhundert, diese Spielzeit die Ausstattung für eine Oper von 1786. Hier eine Ausstattung für Musiktheater von Brecht, dort eine Ausstattung für ein Schauspiel der »Olsenbande«. Im einen Moment geht es um Franz Kafka, im nächsten Augenblick um ein Drogenstück des Theaterjugendclubs. Ich glaube, kaum ein Beruf ist so vielfältig.

In welchen anderen Theaterbereich würdest Du gern mal reinschnuppern?
Ich habe meinen Beruf als Bühnenbild-Hospitant und –Assistent begonnen, dadurch hatte ich von Anfang an Kontakt mit so gut wie allen Abteilungen des Theaters und habe dort auch gern handwerkliche Aufgaben übernommen. Das Handwerkliche steht nun nicht mehr im Vordergrund, aber es gehört gerade als Leiter der Ausstattungsabteilungen nach wie vor zu meinen Aufgaben, engen Kontakt zu diesen Abteilungen zu halten. Und in Nordhausen habe ich 20 Jahre lang mit dem Theaterjugendclub inszeniert, Stücke geschrieben, dramaturgische Aufgaben übernommen und auch selbst auf der Bühne gestanden, ich kenne also auch diese Seite des Theaters sehr gut. Kurzgefasst: Ich habe bereits fast überall hineingeschnuppert.

Wie würden Dich Deine Kolleginnen und Kollegen beschreiben?
Das ist eine schwierige Frage, weil Selbstwahrnehmung und Fremdeinschätzung weit auseinander liegen können. Ich hoffe, meine Kollegen würden mich beschreiben als jemandem, dem sie vertrauen können und von dem sie wissen, dass er sich um ihre Belange kümmert. Ich hoffe, sie denken, dass ich das gut mache. Viele würden wahrscheinlich sagen, ich müsse lernen, «nein» zu sagen.  Meine Kollegin Frieda Dumke, die Theaterpädagogin, gäbe auf diese Frage mit Sicherheit die Antwort »Er hört zu oft zu laute Musik.« Sie hat das Büro neben mir. 

Konzert oder Schauspiel?
Schauspiel. Für Konzerte fehlt mir die Geduld. Es gibt viele musikalische Leitmotive aus Konzerten, die ich sofort mitsummen kann und die ich sehr mag, aber ich brauche auch etwas zum Sehen dabei. Konzertbesucher des Theaters Rudolstadt haben vielleicht bemerkt, dass es, seitdem ich hier bin, bei den Weihnachts- und Osterkonzerten auf der Bühnenrückseite stets eine kleine Bildershow gibt. Das resultiert aus meiner eigenen Schwäche.

Komödie oder Tragödie?
Tragikomödie. Wie das Leben.

Was ist Dein Lieblingsort im Theater?
Mein Büro im Haus Boucher.

Wie verbringst Du Deine Freizeit?
Ich habe mir, als ich mich in Rudolstadt angekommen fühlte, eine Katze aus dem Tierheim geholt, wobei sie wahrscheinlich sagen würde, sie hat mich ausgesucht. Eigentlich erst, seitdem achte ich darauf, dass ich Freizeit bekomme; davor war mein Beruf mein Hobby und umgekehrt. Das ist jetzt eigentlich noch immer so, aber wenn es Sachen gibt, die ich zu Hause machen kann, mache ich sie jetzt auch tatsächlich eher dort als im Theater. Wenn ich »richtig« frei habe, lese ich, zeichne Cartoons, schreibe noch immer (viel weniger als früher), schaue Serien oder spiele Open-World-Games. Leider viel zu selten bin ich in Hamburg bei meiner Freundin.

Du hast drei Wünsche frei – wie im Märchen…
1. Teleportation beherrschen. Zum Zwischendurch-Luftholen mal eben an die Ostsee oder nach Wien teleportieren, zwei, drei Stunden durchatmen und dann zurück ins Büro. 2. Zeitreisen können. Zurück zu alten Kulturen, ins alte Ägypten, und selbst nachschauen, was uns heute nur mehr rätselhaft und unerklärlich erscheint. Oder vorwärts zum Samstag-Lotto. 3. Lebenszeit verlängern können.


25.04.2024 / Aktuelles

Spielzeit 2024/25 bei Pressekonferenz vorgestellt

Friederike Lüdde
SIGMA PLAN ® WEIMAR GMBH
Anke Neugebauer
Clemens Heidrich

Zwei große Nachrichten zuerst: Das Theater Rudolstadt wird im Januar 2025 das Große Haus mit dem neu erbauten Zuschauerhaus wiedereröffnen. Und es heißt ab dann nicht mehr Theater Rudolstadt, sondern Schiller-Theater Rudolstadt. Das gab bei der Pressekonferenz (25. April) Intendant Steffen Mensching bekannt. Außerdem kann sich das Publikum in der kommenden Spielzeit 2024/25 unter dem Friedrich-Schiller-Motto „Mein Haus ist offen“ auf 20 Premieren und Wiederaufnahmen freuen, von Schauspiel über Musiktheater bis hin zu Kinder- und Jugendtheater, sowie auf zahlreiche Konzerte.

Die Wiedereröffnung des Großen Hauses wird mit einer Festveranstaltung am 24. Januar und der Premiere von Friedrich Schillers „Don Karlos“ am Tag darauf vonstattengehen. „Die Umbenennung ist mehr als eine höfliche Referenz an den Dramatiker, der durch die Heirat mit Charlotte von Lengefeld zu einem Schwiegersohn dieser Stadt wurde. Es ist das Bekenntnis zu seiner Kunstauffassung, die Theater als moralische Anstalt ernst nimmt und sich an Humanität und Aufklärung orientiert. Wir wissen, dass eine solche Namensleihe Maßstäbe setzt, die nicht einfach zu erfüllen sein werden“, so der Intendant.

Den Auftakt der Spielzeit 2024/25 feiert das Theater Rudolstadt außer der Reihe Open Air mit einer ersten großen Premiere in den Thüringer Bauernhäusern. Der Volksliederabend „Kein schöner Land“ (Premiere: 30.08.2024) von Steffen Mensching und Michael Kliefert beschert dem Publikum das Schönste und Traurigste, was der deutsche Liedschatz zu bieten hat. Vor dem Umzug folgen noch zwei Schauspiel-Premieren im Theater im Stadthaus, zuerst die deutsche Erstaufführung von „Erinnerungen von morgen“ (Premiere 19.10.2024) von François Archambault. Diese Komödie über einen Geschichtsprofessor, der langsam sein Gedächtnis verliert, thematisiert u. a. die Auswirkungen der permanenten Informationsflut auf unsere Gehirne und damit unsere Identität. Danach steht erstmalig in Rudolstadt ein Meilenstein des absurden Theaters auf dem Programm: „Warten auf Godot“ (Premiere 23.11.2024) von Samuel Beckett. Mehr als 70 Jahre nach der Pariser Uraufführung steht immer noch die Frage im Raum: Auf was warten wir, und was hoffen wir? Und wer ist Godot? Ist er Gott, der Tod, oder gar der Friede?

Im Anschluss an Schillers erstes Versdrama „Don Karlos“, mit seiner zentralen Frage nach dem Verhältnis von Staatsraison und Freiheitsrecht des Individuums, gibt es im neueröffneten Großen Haus eine Uraufführung aus der Feder von Steffen Mensching „Engel auf Weltreise“ (Premiere 08.02.2025). Die Revue für drei Schauspielerinnen und Sinfonieorchester beleuchtet die faszinierende Persönlichkeit von Marlene Dietrich, die nach Amerika emigrierte, weil sie die Nazis hasste und mit ihren Liedern und ihrer lasziven Stimme zu einem Weltstar wurde. Eine Koproduktion von Orchester und Schauspiel. „Molière – Der eingebildete Tote“ (Premiere 29.03.2025), eine deutsche Erstaufführung der chilenischen Gegenwartsautorin Nona Fernández, ist ein verrücktes Lustspiel und eine Hommage an die unsterbliche Welt des Theaters. Als Kontrast dazu kommt im Anschluss eine Adaption des Hans-Fallada-Romans „Kleiner Mann, was nun?“ (Premiere 03.05.2025) in einer Fassung von Jan Jochymski auf die Bühne. Der poetische Kern der Geschichte aus dem Berlin in Zeiten der Weltwirtschaftskrise – zwei junge Menschen versuchen, sich von der Niedertracht der Verhältnisse, von Intrigen, Hass und Hetze nicht kleinkriegen zu lassen, berührt bis heute.

Auch das Musiktheater wechselt nach der Opern-Premiere im Meininger Hof Saalfeld von „Roméo et Juliette“ (Premiere 02.11.2024) von Charles Gounod in einer halbszenischen Variante in Kooperation mit dem Theater Nordhausen zu Beginn des neuen Jahres komplett ins Große Haus. Der Doppelabend „Friedrich/Le Sacre du Printemps“ (Premiere 12.04.2025) des Nordhäuser Ballettdirektors Ivan Alboresi zu Musik von Beethoven und Strawinsky kommt in Begleitung der Thüringer Symphoniker auf die Große Bühne. Er spannt den Bogen über Themen wie Mensch und Natur, Vergehen und Neubeginn, Romantik und Moderne.

Beim Sommertheater auf der Heidecksburg wird „Don Gil von den grünen Hosen“ (Premiere 07.06.2025) des berühmten Mönchschreibers Tirso de Molina aus dem 17. Jahrhundert ist eine furiose Geschlechterkomödie. In der eigens für Rudolstadt erstellten Fassung von Peter Dehler, mit Songs und Musik versehen, ist sie wunderbarster Sommertheater-Stoff. Die Heldin des Stückes, Doña Juana, führt als „Don Gil“ verkleidet so einige Damen und Herren und nicht zuletzt sich selbst aufs Glatteis.

Im Schminkkasten gibt es anlässlich des Erich-Kästner-Jubiläums ein Wiedersehen mit den Sirenengesängen in „Leben ist immer lebensgefährlich“ (Wiederaufnahme 14.09.2024) in teilweise neuer Besetzung. Schwarzer Humor begegnet dem Publikum in der Komödie „Einszweiundzwanzig vor dem Ende“ (Premiere 11.10.2024) von Matthieu Delaporte. Dort klopft der Tod an die Tür und verwickelt einen depressiven Mann in einen aberwitzigen Dialog über Daseinsgründe und die immerwährende Anwesenheit des großen Unbekannten mitten im Leben. Den Abschluss gibt im Schminkkasten mit der deutschen Erstaufführung von Sébastien Castros „Eine geniale Idee“ (Premiere 15.03.2025) eine turbulente Doppelgänger-Komödie, in der ein Mann alles tut, um seine Beziehung zu retten. Das Stück gewann 2023 zu Recht den „Prix Molière“.

Im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters kooperiert das Theater Rudolstadt weiterhin mit dem Landestheater Eisenach. Mit „Junge Choreografen“ (Premiere 11.09.2024) – Ballette von Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles – steht für alle ab elf Jahren erstmals Tanztheater im Programm. Bekannte Titel folgen u. a. mit „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ (Premiere 20.09.2024, ab 4 Jahren) und „Die kleine Hexe“ (Premiere 8.06.2025, ab 6 Jahren). Eigenproduktionen des Theaters Rudolstadt sind das große Weihnachtsmärchen „Hase und Igel“ (Premiere 03.11.2024, ab 5 Jahren), die Wiederaufnahme des Theaterkonzerts „Peter und der Wolf“ (Wiederaufnahme 01.05.2025, ab 5 Jahren) und nicht zuletzt das beliebte Kinderliederkonzert „Stürmische Gesellen“ (Premiere 16.10.2024) ab drei Jahren. Der TheaterJugendClub widmet sich mit der neuen Eigenproduktion „Blackout“ (Premiere 03.04.2025, ab 12 Jahren) aus der Feder von Theaterpädagogin Friederike Dumke dem selbstgewählten Thema „Ängste“.

Eine Konzertsaison, die sich zwischen Hergebrachtem und Liebgewonnenem und musikalischem Neuland bewegt, kündigen die Thüringer Symphoniker 2024/25 an. Sie bleiben mit ihren Sinfoniekonzerten im Meininger Hof Saalfeld und lassen spektakuläre Werke wie Samy Moussas „Elysium“ oder den „Earth’s Song“ von Rolf Gupta oder in der Überraschungs-Reihe „Carte Blanche“ erklingen. Das Publikum erwartet einen Abend mit Werken komponierender Frauen, einen anderen mit Gustav Mahlers 1. Sinfonie, einem sinfonischen Schwergewicht. In den Schlosskonzerten geht es in die Welt jemenitischer, sephardischer und jiddischer Lieder oder trifft Johann Sebastian Bach auf Bandoneon. Das traditionelle Silvesterkonzert huldigt unter dem Motto „Ungeküsst sollst du nicht schlafen gehen!“ schönsten Melodien aus Tonfilm und Operette. Mit einer neuen Reihe Familienkonzerten zu Fasching und Ostern wollen die Thüringer Symphoniker verstärkt junges Publikum für Klassik begeistern.