Leben und sonst gar nichts

Theatermonolog von Antoine Rault (Deutschsprachige Erstaufführung)

Premiere am 24. September 2011, Schminkkasten

Eben war noch ein normaler Tag. Pierre Taraut ist fünfzig, ein Mann in den besten Jahren; der Job, die Frau, die Kinder, der tägliche Trott gehen ihm auf die Nerven, aber, was soll’s, man hat sich dran gewöhnt. Dann diese Routineuntersuchung. Der Anlass ein Witz, die Diagnose ein Todesurteil: Monsieur, Sie sind kein durchschnittlicher Zeitgenosse, Sie leiden an einer seltenen und unheilbaren Krankheit. Pierre muss seine »Angelegenheiten ins Reine bringen«. Er ist angeknockt, selbstmitleidig, verzweifelt, am Abgrund, bis er den Schicksalsschlag als Chance begreift. Er tut, was er sonst nie tat. Er reist, tanzt zu alten Chansons, die er gestern noch schrecklich fand, verliebt sich (in die eigene Frau) und trocknet die Tränen seiner Tochter! Außerdem entdeckt er eine Fähigkeit an sich, die er noch gar nicht kannte: Zuhören. »Wahnsinn, was ich alles gelernt habe, bevor ich sterbe, nur weil ich den anderen ein wenig zugehört habe«. In oft sehr komischen und zugleich zärtlichen Szenen erzählt dieser Monolog vom Abenteuer eines Mannes, der die Geheimnisse des Glücks im Augenblick seines Verschwindens zu verstehen beginnt.

Antoine Rault, 1965 in Paris geboren, gehört in Frankreich zu den interessantesten und vielseitigsten Dramatikern der Gegenwart. Kreisten seine Stücke bisher vorwiegend um intellektuelle Themen der französischen Kultur, so hat er nun einen berührenden Theatertext vorgelegt, der überall spielen könnte und der nach seiner Uraufführung 2009 im Pariser Théâtre Gémaux am Theater Rudolstadt erstmalig in deutscher Sprache zu erleben ist.

Spieldauer: 1 h 20 | Keine Pause


Stückinfos

Premiere: 24.09.2011


Mitwirkende

Regie: Klaus Gehre
Ausstattung: Wilfried Buchholz
Musik: Michael Lohmann

Pierre Taraut: Johannes Arpe