Iphigenie in Aulis

Tragödie von Friedrich Schiller nach Euripides

Premiere am 6. April 2013, Großes Haus

Iphigenie ahnt nicht, was Agamemnon plant. Um das begehrte Troja zu erobern, eigenes Versagen abzugelten und die Götter günstig zu stimmen, ist der Feldherr zum Äußersten bereit: Kindsmord. Persönliche Ambitionen, Gefühle, Zuneigung treten hinter politische Machtinteressen zurück. Der Tochter wird die Reise zur Opferstätte unter dem Vorwand einer Heirat schmackhaft gemacht. Iphigenie, in ihrer Liebe zum Vater blind, ist in diesem Drama Spielball und Trophäe zugleich. Als sie ihr Schicksal begreift, widersetzt sie sich nicht, sondern begrüßt, indoktriniert von den Versprechungen der staatlichen Ideologie, ihren eigenen Tod. »Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit«. Aischylos’ Satz, vor fast 2400 Jahren gesprochen, gilt auch im Zeitalter modernster Informationstechnologien.
Und der Mythos weist über sich hinaus: Pläne, die auf Lügen basieren, führen unweigerlich in die Katastrophe.

Die Tragödie aus dem Jahr 406 v. Chr. handelt von der psychologischen Mobilmachung zu einem riskanten Krieg und entfaltet dabei ein erstaunliches Panorama der privaten und politischen Konflikte im Lager der Angreifer. Am Vorabend der Französischen Revolution, während seines Rudolstädter Aufenthalts 1788, begann Schiller Euripides’ Stück für die Bühne zu bearbeiten. In Weimar war  Goethes »Iphigenie auf Tauris« bereits aufgeführt. Schiller, begeistert von der Vollkommenheit des Dramas seines Dichterkollegen, machte sich an die Vorgeschichte dieser berühmten Frauengestalt. Seine Neudichtung ist zu Unrecht erst wenige Male gespielt worden. In Rudolstadt noch nie.

Spieldauer: 1h 40


Stückinfos

Premiere: 06.04.2013


Mitwirkende

Regie: Alexander Stillmark
Bühne und Kostüme: Volker Pfüller
Dramaturgie: Michael Kliefert, Dr. Christian Engelbrecht

Agamemnon: René Laier
Menelaos: Benjamin Griebel
Achilles: Johannes Arpe
Klytämnestra, Agamemnons Gemahlin: Carola Sigg
Iphigenie, Agamemnons Tochter: Anne Kies
Ein alter Sklave Agamemnons: Hans Burkia
Ein Bote: Jörg Schlüter
Orest: Maria Sigg (Statistin)
Chor: Verena Blankenburg, Ute Schmidt, Charlotte Ronas, Laura Göttner