Der Zauberlehrling und sein Handschuh

Ein Schiller-Goethe-Balladenabend

»Walle, walle, manche Strecke …«, »Halb zog sie ihn, halb sank er hin.«, »Den Dank, Dame, begehr ich nicht!«. Diese Zeilen gehören zu den geflügelten Worten der deutschen Umgangssprache. Geschrieben haben sie nicht irgendwer, sondern die Dichterfürsten Goethe und Schiller. Kein Autorenpaar hat sich – trotz aller persönlichen Distanz – in seinem Schaffen gegenseitig so gefordert und gefördert wie die beiden. Das Jahr 1797 – in die Literaturgeschichte eingegangen als das »Balladenjahr« – gilt als ein Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit. Goethe und Schiller produzierten im poetischen Wettstreit eine Reihe von Gedichten, die bis heute zu ihren populärsten zählen. Ob »Der Zauberlehrling«, »Der Schatzgräber«, »Der Handschuh«, »Die Kraniche des Ibykus«: Balladen, anschaulich und spannend erzählt, meist mit einer guten Schlusspointe und leicht zu memorieren, gehörten stets zum Kanon des deutschen Bildungsbürgers. Schulkinder von der Kaiserzeit bis zum Sozialismus übten so die Kunst der Rezitation. 230 Jahre nach ihrer Erstbegegnung in Rudolstadt laden wir zum großen Schiller-Goethe-Balladenduell in den Schminkkasten ein und hoffen: Hier wendet sich kein Gast »mit Grausen«!

Übrigens: Für Goethe war die Ballade das »lebendige Ur-Ei«, das alle Möglichkeiten der Poesie in sich enthalte, das Lyrische, das Epische, das Dramatische. Und er hatte Sorge, dass seine Geschichten neben den effektvollen von Schiller nicht bestehen können, denn Schiller »ist zu dieser Dichtart in jedem Sinne mehr berufen als ich«.


Stückinfos

Premiere: 25.02.2012
Spieldauer: 1 h / keine Pause
Altersempfehlung: ab 13 Jahren


Mitwirkende

Regie: Alexander Stillmark
Bühne und Kostüme: Volker Pfüller
Musik: Udo Hemmann
Dramaturgie: Michael Kliefert

Mit: Verena Blankenburg, Marcus Ostberg, Laura Bettinger