Wie schön ist das Verglühen!

Eine Blaue Stunde über Rausch und Literatur

Um für ein paar flüchtige Momente die Welt in vollkommener Klarheit zu erkennen und die eigene Schaffenskraft jenseits aller geistigen Grenzen zu erleben, griffen Schriftsteller seit jeher nicht nur zu Stift, Papier und Wasserglas. Scheinbar alles, was Körper und Sinne betört, wurde ausprobiert – selbst Friedrich Schiller ließ sich ja angeblich vom Geruch eines fauligen Apfels in seiner Schublade zum Schreiben anregen. Beim Versuch, »künstliche Paradiese« zu durchwandern, zählen übermäßiger Tabakkonsum und Alkohol in rauen Mengen denn auch fast schon zum guten Ton beim Raubbau am eigenen Selbst…

Welchen Schriftstellern gelang aber die bedeutendere Literatur? Jenen, die Drogen lediglich zur Inspiration nahmen und nach der Drogeneinnahme schrieben oder jenen, die während des Konsums von Opium, Haschisch und LSD ihre Gedanken zu Papier brachten? Und warum werden gedopte Leistungssportler seit jeher gesellschaftlich stigmatisiert, beim Schreiben berauschte Schriftsteller aber immer wieder mit Preisen und Bewunderung überhäuft – oder droht Hesse und Hemingway noch die posthume Aberkennung ihrer Literatur-Nobelpreise?

Erleben Sie eine heitere »Blaue Stunde« über die berauschende Wirkung von Literatur und die literarische Kraft des Rausches. Mit Texten für den »Morgen danach« von Baudelaire über Trakl bis Zuckmayer.


Mitwirkende

Mit: Tino Kühn, Günther Sturmlechner, Lisa Klabunde
Szenische Einrichtung: Udo Eidinger
Klavier: Thomas Voigt