Weil unsere Revolution die Letzte war

Szenische Lesung nach dem utopischen Roman »Wir« von Jewgenij Samjatin

Wie müsste sich das Leben umgestalten, damit es den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Menschen gerecht wird? Jewgenij Samjatins Zukunfts-Roman »Wir« zeigt eine Gesellschaft, die bis in die intimsten Bereiche das Leben kontrolliert. Die Überwindung der Freiheit des Einzelnen, seine Eingliederung in ein perfekt durchorganisiertes Kollektiv, gilt als ultimativer Fortschritt und als vollendeter Ausdruck von Humanität. Als der Raumschiff-Konstrukteur D-503 die Dissidentin I-330 kennenlernt und sich heftig in sie verliebt, gerät sein Glaube an den vollkommenen Staat ins Wanken. Träume verfolgen ihn, ungeahnte Gefühle und Bedürfnisse brechen sich plötzlich bahn. D sieht die Welt mit anderen Augen. Die eigene Individualität zu entfalten, bedeutet aber auch, sich gegen das System zu stellen, das selbst die geringste Abweichung unduldsam verfolgt. »Wir«, entstanden 1920, wurde sofort als kritische Auseinandersetzung mit dem Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft verstanden, was zum Schreibverbot für den Autor führte. Im Ausland erschienen, inspirierte der Roman Aldous Huxley und George Orwell zu ihren berühmten dystopischen Werken.


Stückinfos

Spielort: Rudolstadt, Schminkkasten