»Das Cello«

Szenische Lesung nach der Erzählung von Ferdinand von Schirach

Der ehemalige Anwalt Ferdinand von Schirach schreibt in seinen Büchern von den verschiedensten Verbrechen. In seiner Erzählung »Das Cello« sind es die beiden Geschwister Theresa und Leonhard, die im Laufe des Lebens immer näher zusammenrücken. Ihre enge Verbindung ist ein Schutz gegen die Strenge und Kälte des Vaters, gegen die Haltlosigkeit. Theresa feiert zwar als junge Cellistin erste große Erfolge, doch spielt sie vorwiegend nur für ihren Bruder. Im Prélude der ersten Suite der Cellosuiten von Bach sieht sie »das ganze Leben in drei Minuten gespiegelt«. Sie wird ihm das Stück immer wieder vorspielen. Selbst nach dem verhängnisvollen Unfall, der Leonhard zum Krüppel macht. Bis Theresa eine Entscheidung trifft, die auch ihren Vater aus der Lebensbahn werfen wird. Schirachs Geschichten könnte man für perfekt ausgeklügelte Drehbücher halten. Doch erzählen sie ungeschminkt vom wirklichen Leben, das so manchem Menschen scheinbar keine Wahl lässt.


Mitwirkende

Szenische Einrichtung: Andrea Marggraf

Am Cello: Grita Bühler
Mit: Jochen Ganser, Marie Luise Stahl