Originalgrafische Neujahrskarten 1981 bis 2000
Besonders in der DDR war es seit den 1960ern üblich, daß Künstler, aber auch Kunstfreunde und Kunstbeflissene einander privat gefertigte Neujahrskarten zusandten. Sie waren meist originalgraphisch vervielfältigt und konnten als „Drucksache“ für je fünf Pfennige versendet werden. Empfänger und Absender verstanden sich als Zirkel Gleichgesinnter, der mit Witz und Ironie, aber auch Leidenschaft und Verzweiflung die Vorgänge in der eigenen Provinz und der fernen Welt Jahr für Jahr kommentierte. Der Herausgeber Jens Henkel hat etwa hundert dieser Karten zusammengestellt, die der Autor Matthias Biskupek in einem Aufsatz kommentiert.
Der Herausgeber Jens Henkel stellt aus seiner Sammlung – ergänzt durch die des Essayisten – etwa hundert solcher kleinen Kunstwerke, versehen mit Anmerkungen zu den Versendern, zusammen. Matthias Biskupek widmet sich in seinem Essay den Besonderheiten dieser Botschaften in einem vergangenen Land mit eingeschränkten Publikationsmöglichkeiten und verfolgt die weitere Entwicklung dieser Form der Gelegenheitsgraphik bis zur Jahrtausendwende.