Die Räuber

Ein Schauspiel von Friedrich Schiller

Premiere am 19. März 2016, Großes Haus

»Der einzige Weg, mit einer unfreien Welt umzugehen, ist, selbst so absolut frei zu werden, dass allein deine Existenz ein Akt der Rebellion ist.« Albert Camus’ radikaler Gedanke könnte Schillers dramatischem Erstling entsprungen sein. Getrieben von Neid und Eifersucht rivalisieren Karl und Franz Moor um die Gunst ihres Vaters. Und dessen Besitz. Da Karl der Erstgeborene ist, sieht er sich als rechtmäßigen Alleinerben. Er führt im fernen Leipzig ein lustiges, lustvolles Studentenleben. Ein allzu freizügiges, befindet sein Bruder Franz. Seit frühester Jugend fühlt dieser sich vom Vater ungeliebt und zurückgesetzt. Deshalb nutzt er die Abwesenheit des Bruders und verfasst fingierte Briefe, die alle Welt glauben machen, Karl habe sich von der Familie losgesagt. Der alte Moor fällt auf die Intrige herein. Er enterbt und verstößt den älteren Sohn. Der empörte Karl will Genugtuung und übernimmt die Führung einer Räuberbande. Der Drang nach Gerechtigkeit und Freiheit endet in Gewalt und Mord.

»Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, stampfende Füße, heisere Aufschreie im Zuschauerraum!« – so enthusiastisch berichtet ein Zeuge von der Mannheimer Uraufführung der »Räuber« 1782. Schillers »Sturm und Drang«-Stück ist längst ein moderner Klassiker. Die explosive Mischung aus Familientragödie und rebellischer Räubergeschichte nimmt die Gefährdungen der menschlichen Autonomie scharf ins Visier:
Wie viel Freiheit, wie viel »Vater« braucht der Mensch?

Wir danken dem Auktionshaus Wendl für die Unterstützung im Rahmen seiner Stückpatenschaft.

Spieldauer: 2 h | eine Pause


Stückinfos

Premiere: 19.03.2016


Mitwirkende

Bühne und Kostüme: Mathias Werner, Jan Lehmann
Regie: Ulrike Müller
Musik und musikalische Einstudierung: Thomas Voigt
Dramaturgie: Udo Eidinger

Karl Moor: Johannes Geißer
Franz Moor: Günther Sturmlechner
Amalia: Laura Bettinger
Alter Moor / Pastor Moser / Pater: Hans Burkia
Daniel: Verena Blankenburg
Spiegelberg: Markus Seidensticker
Schufterle: Marcus Ostberg
Schweizer: Jochen Ganser
Razmann: Joachim Brunner
Roller / Hermann: Tino Kühn