Operette in drei Akten von Franz Lehár
Buch von Victor Léon und Leo Stein
Vollszenische Aufführung
Kooperation mit dem Theater Nordhausen
Der Balkanstaat Pontevedro steht vor dem Bankrott! Die reiche Witwe Hanna Glawari könnte ihr Heimatland mit ihrem Vermögen retten, wenn sie einen Pontevedriner heiratet. Das allerdings ist gar nicht so leicht, denn in Paris, wo sie der feierlichen Inthronisierung des pontevedrinischen Kronprinzen beiwohnt, buhlen etliche Franzosen um ihre Aufmerksamkeit. Eigentlich wäre ihr Landsmann Graf Danilo genau der Richtige für sie. Hanna und Danilo waren früher schon einmal ein Paar, doch war eine Hochzeit aus Standesgründen damals nicht möglich. Nun ist der Lebemann zu stolz, um erneut um ihre Hand anzuhalten. Nach reichlich Turbulenzen und vielen Ohrwürmern – darunter das »Vilja-Lied«, »Heut geh ich ins Maxim« oder das Walzer-Duett »Lippen schweigen« – finden die beiden schließlich doch wieder zueinander.
»Die lustige Witwe« war für den noch jungen Franz Lehár ein einzigartiger Erfolg. Das Geheimrezept des Komponisten: Er schuf für die »Witwe« neben wunderschöner Musik Menschen aus Fleisch und Blut, die bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt haben.
Übrigens: Das »Witwen«-Fieber packte Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem die Vereinigten Staaten. Dort war die »Witwe« quasi überall. Es gab »Merry Widow«-Schuhe, -Korsetts und -Cremes, »Merry Widow«-Hotels und -Restaurants, mit »Merry Widow«-Cakes, -Schnitzeln und -Likören auf der Speisekarte, nach denen man sich die »Merry Widow«-Zigarre gönnte …
Von einer umjubelten Premiere schreibt der Kritiker der Ostthüringer Zeitung, Dietmar Ebert. Die Inszenierung von Lehárs Meisterwerk, »in der witzige Dialoge, Tanzrhythmen, lyrische Arien und Duette ineinander übergehen und ins starke Finale münden«, sei kurzweilig und verbinde Offenbachsche Sittenkritik mit Wiener Walzerseligkeit. Saskia Kuhlmanns Regiekonzept gehe auf und »wird durch Birte Wallbaums Bühnenbild wirkungsvoll unterstützt«. Die Thüringer Symphoniker spielten leicht, schlank und lyrisch aufblühend. Daniel Szeili sei in seinem Element, lobt Ebert, Julia Gromball singe mit jugendfrischem Sopran und wenn Camille de Rosillon hell timbriert singe, sei alles möglich.
Premiere: 15.04.2023
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Spielort: Saalfeld, Meininger Hof
Musikalische Leitung: Oliver Weder
Inszenierung: Saskia Kuhlmann
Bühne: Birte Wallbaum
Kostüme: Roy Böser, Adriana Mortelliti
Dramaturgie: Juliane Hirschmann
Baron Mirko Zeta, pontevedrinischer Gesandter in Paris: Thomas Kohl
Valencienne, seine Frau: Yuval Oren/Julia Gromball
Graf Danilo Danilowitsch, Gesandtschaftssekretär: Marian Kalus/Daniel Szeili
Hanna Glawari: Zinzi Frohwein
Camille de Rosillon: Kyounghan Seo
Vicomte Cascada: Jens Bauer
Raoul de St. Brioche: Marvin Scott
Bogdanowitsch, pontevedrinischer Konsul: Matthias Röttig
Sylviane, seine Frau: Katharina Blum
Kromow, pontevedrinischer Gesandtschaftsrat: Dimitar Radev
Olga, seine Frau: Carla Antunes
Njegus, Kanzlist bei der pontevedrinischen Gesandtschaft: Adriana Mortelliti
Grisetten: Damen des Balletts TN LOS!
sowie: Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt und der Opernchor des Theaters Nordhausen