Alles im grünen Bereich

Als ein »charmantes Gartenstück«, welches im Hof der Thüringer Bauernhäuser seine Premiere erlebte, beschreibt Ulrike Merkel »Alles im grünen Bereich«.

In dieser Inszenierung feiert Chefdramaturg Micheal Kliefert die Welt des Gärtners, indem er zahlreiche namhafte Literaten und Musiker zusammentrug, die über die »Facetten des Gärtnerlebens« philosophiert haben. Den meisten Platz bekommt dabei der Tscheche Karel Čapek, dessen Bestseller »Das Jahr des Gärtners« (1929) von Johannes Arpe und Ute Schmidt gelesen und dabei in eine »humorvolle wie kenntnisreiche Analyse« verwandelt wird.

Die beiden Darsteller kleidet Ausstatterin Monika Maria Cleres in rustikale Gärtnerkluft, während sie die Bühne aus zwei Podesten zusammenfügt, die jeweils ein kleines Gartenreich mit weißem Zaun und gelbem Tisch ergeben. Eine kleine Verbindungsbrücke dient vor allem Sopranistin Annika Rioux als Bühne. Sie kommt wie ein »bunter Schmetterling« immer wieder nach vorne geflattert, um mit Arien, Schlagern und Goethe-Zitaten für »Farbtupfer« zu sorgen. »Großartige Momente« gelingen auch Arpe als Interpret von Wilhelm Buschs »Maulwurf« und Schmidt mit dem Hildegard-Knef-Klassiker »Für dich soll′s rote Rosen regnen«.

Ein musikalisch-literarischer Abend zum Thema Garten, dessen »herzlicher« Applaus »wohlverdient« ist. Was etwas bieder klinge, entpuppe sich als »charmanter Spaß«, bei dem man auch noch etwas lernen könne.