Will alles wagen

Ein Holger-Biege-Liederabend von Judith Zieprig

»Wenn Holger sich ans Klavier setzte und zu singen begann, herrschte schlagartig Ruhe im Saal. Jeder, aber auch wirklich jeder hörte ihm zu.« So beschreibt Gerd Christian die Kunst seines Bruders. Holger Biege war ein Ausnahmetalent. Wenn er sang, stand buchstäblich die Welt für einen kurzen Moment still. Mit enormer Bühnenpräsenz und klugen Texten zog er die Zuhörer in seinen Bann. Er war ein Perfektionist – sensibel und kompromisslos. Sein starker Groove und der unfassbare Soul in seiner Stimme brachten ihm in Musikerkreisen den Spitznamen »Stevie Wonder des Ostens« ein. Seine erste LP »Wenn der Abend kommt« machte ihn auf der Stelle berühmt. Songs wie »Will alles wagen« oder »Deine Liebe und mein Lied« beschrieben Verluste, unerfüllte Sehnsüchte und das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Nicht vordergründig politisch galt Biege als unangepasst. 1983 kehrte er nach einem West-Berlin-Gastspiel nicht mehr in die DDR zurück. Die Hoffnung auf eine Karriere im Westen erfüllte sich nur teilweise. Anspruchsvoller deutscher Liedermacher-Pop kam bei der Masse nicht an. Der Künstler Biege war den Plattenbossen im Westen zu sperrig; er eckte an. Mit Gelegenheitsjobs als Musik-Gutachter und Lagerarbeiter schlug er sich durch. Der Traum eines groß geplanten Come-Backs im Jahre 2012 zerplatzte: Holger Biege erkrankte und kehrte nicht wieder auf die Bühne zurück. Die Welt drehte sich weiter. Doch an diesem Abend wird sie durch seine Lieder wieder für ein paar kurze Momente innehalten …

Dieser Liederabend zeichnet ein sehr persönliches Portrait des viel zu früh verstorbenen Künstlers Holger Biege (1952-2018). Zugleich erzählt er von der großen Liebe zu seiner Frau Cordelia.


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Pressestimmen

Kritik in der Ostthüringer Zeitung (Auszug)
02.05.2022, von Ulrike Merkel

Laut Kritikerin Ulrike Merkel haben Sänger Johannes Geißer und Pianist Thomas Voigt  Holger Bieges Werke »eindrucksvoll« zurück ins Gedächtnis gerufen. Durch seine Lieder wie »Sagte mal ein Dichter«, »Es gehen die Tage« oder auch »Cola-Wodka« weckten sie bei den Zuschauern »Erinnerungen, berührten und unterhielten«. Den Streit zwischen Holger Biege und seinem Bruder, dem Sänger Gerd Christian, veranschaulichte Johannes Geißer mit einer »amüsanten Puppenszene«. Dramaturgin Judith Zieprig, Johannes Geißer und Thomas Voigt haben eine »runde Künstlerhommage kreiert, die nostalgische, nachdenkliche und ironische Töne anschlägt.«


Stückinfos

Premiere: 30.04.2022
Spieldauer: 1 h 40 min / keine Pause
Spielort: Rudolstadt, Schminkkasten


Mitwirkende

Szenische Einrichtung: Judith Zieprig
Musikalische Leitung und Einstudierung: Thomas Voigt
Bühne und Kostüme: Monika Maria Cleres
Dramaturgie: Michael Kliefert

Mit: Johannes Geißer, Laura Bettinger (Tonaufnahme)
Klavier: Thomas Voigt