lost in the supermarket

Stück von Christina Kettering (14+) (Uraufführung)

Premiere am 6. Februar 2014, theater tumult

Ein Supermarkt ist, je nach Perspektive und Kaufkraft, das Paradies auf Erden oder ein Ort, an dem man sich völlig verloren vorkommt. Genau dieses Gefühl, in einer Welt wechselnder Krisen überflüssig zu sein, haben Lale, David und Jorn. Die drei Siebzehnjährigen stehen kurz vor dem Abitur. Sie würden es nicht zugeben, aber auch sie sind auf der Suche nach etwas, das ihrem Leben einen Sinn verleiht.

David hält den Schulstress nicht mehr aus. Weder mit den Lehrern noch mit seinen Mitschülern kommt er klar – nur mit Lale. Er landet in der Psychiatrie. Als er in den Alltag zurückkehrt, ist seine Freundin Lale mit Jorn zusammen. Der gehört zu den ganz Coolen, hat eine Cannabiszucht und dealt auf dem Schulhof. Dabei träumt er heimlich von einem »Spießerleben«, das ihm so was wie »Sicherheit« verspricht. Lange schwankt Lale zwischen den beiden Jungen hin und her. Ein richtiges Leben bedeutet für sie mehr als Ausbildungsplatz, Eigenheim und festes Einkommen. Lale will lieber etwas »Großes« und Aufrüttelndes auf die Beine stellen, aber was?

Die junge Autorin Christina Kettering, Absolventin des Literaturinstituts Leipzig, zitiert im Titel ihres Stückes einen berühmten Song der Punkbewegung: »I’m all lost in a supermarket«, den 1979 die Band »The Clash« sang. Wie die britischen Underdogs von damals sind auch die jugendlichen Helden von heute hin- und hergerissen zwischen den Versprechungen der Freiheit und dem großen Leerlauf der  Konsumgesellschaft.

Spieldauer:  1 h 15 | keine Pause


Stückinfos

Premiere: 06.02.2014


Mitwirkende

Regie / Ausstattung: Katka Schroth
Dramaturgie: Ulrike Lenz

Lale: Anna Oussankina
Jorn: Jörg Schlüter
David: Marcus Ostberg