Aus den Tagebüchern von Christa Wolf
Blaue Stunde
Sie galt als moralische Instanz und setzte sich couragiert für eine bessere DDR ein. Ihre Werke, ob »Der geteilte Himmel«, »Kindheitsmuster« oder »Kassandra«, waren heißbegehrte »Bückware« in den Bücherläden des Landes. Sie war geschätzt und umstritten: Christa Wolf. Als Lektorin und Leiterin eines Zirkels schreibender Arbeiter 1960 in Halle tätig, folgte sie einem Aufruf, den 27. September zu beschreiben. 40 Jahre lang ist sie der Idee, an diesem Datum ihren Alltag zu zeichnen, nachgekommen. Es entstand ein besonderes Zeitdokument, 2003 unter dem Titel »Ein Tag im Jahr« veröffentlicht.
Freuen Sie sich auf ein »behind the scenes: Christa Wolf«, das den Arbeitseifer, die Selbstzweifel beim Schaffensprozess, das Gebunden-Sein an den Literaturbetrieb dieser bedeutenden Schriftstellerin offenbar macht. Daneben: Lust am Essen, Alltag als Mutter, Haus- und Ehefrau, Witz, Sarkasmus und die vielen alltäglichen Dinge des Lebens in einem Staat, den es nicht mehr gibt.
Spielort: Rudolstadt, Schminkkasten
Szenische Einrichtung: Judith Zieprig
Es liest: Ulrike Gronow