Hikikomori

Premiere am 27. November 2008, theater tumult

Jugendstück von Holger Schober (14+)

  Weltflucht ist keine neumodische Erfindung. Immer schon gab es Einzelne, die der Gemeinschaft den Rücken kehrten. Die einen aus Überdruss und Lebensekel, die anderen in der Absicht, die Geheimnisse der Existenz zu entschlüsseln. Vorbild vieler Außenseiter war Diogenes, der sich angeblich in eine Tonne zurückzog. Hikikomori ist der japanische Fachausdruck für die selbstgewählte Isolation von Jugendlichen. Sie verweigern jeglichen Kontakt mit der sozialen Außenwelt und führen über Internet-Chat und Videospiele ein virtuelles Leben. In Japan werden bereits über eine halbe Million Hikikomoris gezählt, überwiegend junge Männer. Das Stück von Holger Schober spielt nicht in Japan, sondern im Deutschland unserer Tage. Es ist die Geschichte von H., der sein Zimmer seit Monaten nicht mehr verlassen hat. Eine unverhoffte Chance auf ein »normales Leben« tut sich auf, als er beim Chat mit einem mysteriösen Mädchen namens »Rosebud« in Kontakt kommt. Wird er sie real und tatsächlich treffen und seine Tonne verlassen? Oder verspielt er die Möglichkeit und hofft auf einen Neustart, wenn auf dem Display »Game over« erscheint?


Stückinfos

Premiere: 27.11.2008


Mitwirkende

Regie: Anne-Kristin Jahn
Ausstattung: Katharina Piriwe
Trickfilm: Karsten Wiesel
Sound: Sebastian Riemschneider