Fidelio

Dichtung frei nach dem Französischen des Jean Nicolas Bouilly
von Joseph Ferdinand Sonnleithner und Georg Friedrich Treitschke

Premiere am 10. Oktober 2008, Großes Haus
(Kooperation mit dem Theater Nordhausen)

Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven

Zweihundert Jahre ist sie alt, Ludwig van Beethovens einzige Oper, und noch immer ist das Schlussbild, die Befreiung der Gefangenen als Bild für die Befreiung der Menschheit, ein Wunschbild. Denn bis in unsere Gegenwart reicht sie hinein, die unselige Praxis, Andersdenkende in Gefängnissen zu foltern und zu erniedrigen – und kein Ende ist in Sicht. Dem Libretto von Bouilly liegt ein authentischer Fall aus der Zeit der Französischen Revolution zugrunde: Eine Madame de Tourraine hatte, als Mann verkleidet, ihren Gatten aus der Gefangenschaft der Jakobiner in Tours befreit. Dieses Motiv, das persönliche Leidenschaft mit einem politischen Anliegen verbindet, war wie geschaffen für Beethoven, der sich ausdrücklich für seine Oper einen »großen Gegenstand aus der Geschichte« gewünscht hatte, wie er gegenüber dem Dichter Kotzebue bekannte. Für die Komposition hatte er einen Auftrag vom »Theater an der Wien« erhalten. Eine Göttergeschichte Schikaneders missfiel ihm als Libretto, und ein »frivoler« Stoff, wie man sie aus Mozarts Opern kannte, kam für ihn nicht in Frage. So orientierte er sich in Richtung »Befreiungsoper«, wie sie die französische opéra comique zur Revolutionszeit hervorgebracht hatte. Die Einforderung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sowie die Ablehnung jeglicher Tyrannei bildeten das thematische Zentrum dieser Opern. »Fidelio«, ein Ideendrama, mit dem Beethoven aufrütteln wollte, entwickelt sich musikalisch vom Singspiel, über die große Oper zum emphatischen Oratorium. Ernst Bloch nannte das Werk »eine Legende der erfüllten Hoffnung«, nicht die erfüllte Hoffnung selbst.   Es spielen die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt Chor und Extrachor des Theaters Nordhausen


Stückinfos

Premiere: 10.10.2008


Mitwirkende

Musikalische Leitung: Oliver Weder
Regie: Kerstin Weiß
Bühne: Katrin Kammann
Kostüme: Katrin Kammann
Choreinstudierung: Friedemann Schulz