Ein Monolog von John Clancy
Premiere am 2. März 2013, Schminkkasten
Ein merkwürdiger Anfang, nicht frei von Komik. Ein Mann im Anzug tritt in den Scheinwerferkegel, hebt zu sprechen an und bittet seine Zuhörer, sie mögen seinen Redefluss sofort unterbrechen. Pause. Keiner gehorcht. Also fährt der Mann fort, das zu tun und über das zu sprechen, was seine Passion ist. Aber wovon redet er? Und warum spricht er von sich in der dritten Person? »Ist das schon Kunst oder noch die Wirklichkeit?«, fragt sich der Zuschauer. »Sitzen wir nicht alle in einem abgedunkelten Saal bei entgleister Zeit!«, erwidert der Mann. Seit Urzeiten gibt es das wundersame Ereignis »Theater«, bei dem aus einfachen Holzlatten plötzlich Bretter werden, die die Welt bedeuten – wo man uns zu Tränen rührt oder unser Zwerchfell zum Gelächter kitzelt. Welche Regeln und Rituale bestimmen diese Welt? Der Akteur auf der Bühne ist Schauspieler, Showmaster, Clown, aber auch ein Moralist und skeptischer Anwalt seiner Kunst. Er zieht alle Register seines Könnens und verrät die intimsten Tricks und Kniffe seiner Arbeit.
Das flirrende Monodrama des amerikanischen Autors John Clancy spielt virtuos mit den Grenzen von Kunst und Leben. Der scharfsinnige Text balanciert zwischen Amüsement und Existentialismus und geht der ewigen Frage nach, was unsere Faszination an dem »Event« namens »Theater« ausmacht. Die Uraufführung 2010 in der Interpretation des New Yorker Schauspielers David Calvitto hat für begeisterte Kritiken und Beifallsstürme des Publikums gesorgt. »Absolut superbes Theater, das noch lange in der eigenen Vorstellung weiterlebt.« (The Mirror)
Spieldauer: 1 h 10
Premiere: 02.03.2013
Ausstattung: Tobias Schunck
Regie: Hannes Rudolph
Ein Mann: Benjamin Griebel