Premiere am 19. September 2009, Großes Haus
Komödie von Jaan Tätte
Was unternimmt ein Spitzen-Unternehmer, wenn er auf der Karriereleiter ganz oben angekommen ist und auch die nächste Million ihm keinen Anreiz mehr bietet? Statt von Termin zu Termin zu hetzen, immer die Aktienkurse im Blick, und munter weiter zu wirtschaften, schmeißt er alles hin, verlässt seine Familie, zieht in den Wald und lebt fortan als Einsiedler. Der Ex-Handyhersteller ist glücklich, vom Netz abgekoppelt zu sein. Doch seine Umwelt betrachtet den Sinneswandel vom Saulus zum Paulus mit Skepsis. Ein Verrückter oder Heiliger? fragt man sich. Und entscheidet: Wer freiwillig auf die Segnungen der Konsumgesellschaft verzichtet, muss ein höheres Wesen sein. Bald findet auch der Aussteiger Gefallen an seiner neuen Rolle als uriger Weltverbesserer. Statt: »Ich telefoniere, also bin ich!«, predigt er nun den »Licht-Glauben«, einen ziemlich exzentrischen Erlösungskult. Ob am Ende jemand gerettet wird, den »Elchtest« besteht oder ob alles in ein großes Dunkel und Durcheinander umkippt, sei hier noch nicht verraten.
Motto: Ein Geschäftsmann nicht in der Finanz-, sondern in der Sinnkrise.
Der estnische Autor, Schauspieler und Sänger Jaan Tätte (Jahrgang 1964) nimmt in seiner Komödie die Verblendungen unserer Zeit und die bisweilen absurden Glücksmanöver heutiger Menschen auf die Schippe, ohne die Notwendigkeit geistiger Sinnsuche in Abrede zu stellen.
Premiere: 19.09.2009
Ausstattung: TOTO
Regie: Jens Schmidl
Sirli: Aischa-Lina Löbbert
Meinart/Eedu: Horst Damm
Miku/Junger Mann: Stefan Kreißig
Uugu: Joachim Brunner
Gemeindeverwalterin/Leida: Verena Blankenburg
Wurst-Jüri/Raimond: Johannes Arpe
Tanel: Benjamin Griebel
Monica: Alice Flotron
Peeter: Rayk Gaida
Ich: Simon Keel