Ein Oscar für Emily

Komödie von Folker Bohnet und Alexander Alexy

Das Hollywood-Event des Jahres – die Oscar-Preisverleihung steht bevor: Emily und Henry, ein gealtertes Schauspielerpaar, hoffen auf die angemessene Würdigung ihres Könnens. Ein Oscar für das Lebenswerk. Aufgeregt lassen die beiden ihre wechselhaften Künstlerbiografien Revue passieren: Da werden Shakespeare und Goethe zitiert, alte Affären rausgekramt und verpasste Chancen beklagt. Und nicht zuletzt die Frage aller Fragen: Was anziehen für die große Gala? Ein ums andere Mal geht die Fantasie mit ihnen gehörig durch und nicht immer ist klar: Was ist Wahn und was Realität? Als dann eine junge Frau mit Namen Patty auftaucht, haben die beiden endlich ein Publikum für ihre »Show«. Die Mitarbeiterin des mobilen Lunchservice will alles ganz genau wissen, auch über den gemeinsamen Sohn Bill. Laut Henry ist er ein bekannter Star-Anwalt. Emily dagegen behauptet, Bill sei ein berühmter Mediziner. Ja, was denn nun? Patty kommt dahinter, dass Bill nicht unbedingt ein Wunschkind des Paares war. Doch damit nicht genug. Weitere Ungereimtheiten machen klar: Die Aussicht auf Ruhm und Glamour bedeutete den Mimen stets alles, sogar mehr als die Familie …

Das Autorenteam Folker Bohnet und Alexander Alexy hat eine Komödie voller tragischer Momente geschrieben, die Spleens und Eitelkeiten der Theater- und Filmwelt scharfzüngig auf die Spitze treibt. Wenn aus Angst vor Mittelmaß und Bedeutungslosigkeit Kunst und Leben ihre Plätze tauschen, bleibt oft nichts übrig als zerplatzte Träume.


Pressestimmen

Jeder Satz ein Scheidungsgrund
18.09.2023, Ostthüringer Zeitung, von Ulrike Merkel

In ihrer Kritik zu »Ein Oscar für Emily» lobt Ulrike Merkel »manch richtig gute Pointe«, die die Inszenierung von Mario Holetzeck liefert.
Die Streitigkeiten zwischen dem Schauspielpaar fasst sie mit Emilys süffisantem Kommentar »Jeder Satz ein Scheidungsgrund« zusammen. Für »einen unvorhergesehenen Plot Twist« und eine »erhellende Wendung« sorgt schließlich Charakter Patty vom Lunch-Service.
Merkel zieht das wehmütige Fazit: »Es ist ein Abend, der anregt, sich der eigenen Jugendträume zu entsinnen, Rückschau zu wagen, aber auch mal wieder dem Partner zu sagen, dass man ihn liebt.«


Stückinfos

Premiere: 16.09.2023
Spieldauer: 2 h / eine Pause
Spielort: Rudolstadt, Schminkkasten


Mitwirkende

Regie: Mario Holetzeck
Bühne und Kostüme: Monika Maria Cleres
Dramaturgie: Michael Kliefert

Emily White: Ute Schmidt
Henry Porter: Matthias Winde
Patricia Bloom: Klaudia Raabe