Die Perlenfischer

Georges Bizet war gerade fünfundzwanzig Jahre alt, als »Die Perlenfischer« 1863 in Paris uraufgeführt wurden. Beim Publikum wurde die Oper kein großer Erfolg, aber der Musikkritiker Hector Berlioz bescheinigte dem jungen Komponisten Talent, »Les pêcheurs de perles« gereiche ihm zur Ehre. Das Milieu der Perlentaucher an der Küste Ceylons, dem heutigen Sri Lanka, gibt in Bizets Oper den atmosphärischen Rahmen für eine bewegende Geschichte um Freundschaft und Vertrauen, Liebe und Verrat. Die Priesterin Leila soll nach altem Brauch mit ihrem Gesang die Perlenfischer vor den Naturgewalten schützen. Sie ist zwar verschleiert, doch der Fischer Nadir, schon früher in Liebe zu ihr entbrannt, erkennt sie an der Stimme. Als sie ihren tiefen Gefühlen zueinander nachgeben, ist das für beide folgenschwer: Leila vermag aus Liebe zu Nadir ihren priesterlichen Eid nicht einzuhalten, und Nadir hintergeht seinen Freund Zurga. Denn um ihrer Freundschaft willen schworen sich die beiden Männer, der Liebe zu Leila zu entsagen, die sie einst gleichermaßen begehrten.

Eine überaus lyrische Melodik verband Bizet mit tastenden Exotismen zu einer Musik, die der Psychologie der einzelnen Figuren genau nachgeht. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts, mit dem Siegeszug der »Carmen«, entdeckte man Bizets frühes Werk wieder. Die Originalpartitur gilt als verloren, moderne Aufführungen basieren auf einer rekonstruierten Fassung, die sich inzwischen vielerorts großer Beliebtheit erfreut.

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Einführung in letzter Minute zu »Die Perlenfischer«