Das letzte Mal

Ein Liebesthriller von Emmanuel Robert-Espalieu

Aus dem Französischen von Frank Weigand

Mal ehrlich, wer hat noch nie mit dem Gedanken gespielt, seine bessere Hälfte auf den Mond zu schießen oder anderweitig aus dem Weg zu räumen? Die Ehefrau im Stück belässt es nicht beim halbherzigen Wunsch, sie schreitet konsequent zur Tat. Während des Abendessens eröffnet sie ihrem zeitungslesenden Mann, dass er in eineinhalb Stunden tot sein wird. Vergiftet! Denn: Eine Scheidung ist nicht nur kostspielig, sondern vor allem umständlich. Aus verbliebener Restliebe für den Gatten soll sich sein Finale halbwegs schmerzarm gestalten. Und er? Was tut der geschockte Ehemann? Bleibt ihm etwas anderes übrig als Entsetzen, Wut und selbstmitleidige Ohnmacht? Angesichts der fatalen Situation ist jede Rücksicht auf gute Manieren und familiäre Höflichkeiten bloße Zeitverschwendung. Also wird nochmal heftig gestritten, attackiert, geliebt, manipuliert, verdrängt und gehofft …

Der französische Autor Emmanuel Robert-Espalieu lässt in gnadenlos absurden Wortgefechten ein Ehepaar sein Leben sezieren. Dabei spielen unerfüllte Wünsche, gegenseitige Demütigungen ebenso eine Rolle wie existentielle Fragen: Wann haben wir eigentlich das letzte Mal gelacht, geweint, wann waren wir das letzte Mal glücklich? – Oder war die bittere Pille, mit der das tödliche Spiel begann, vielleicht doch nur ein böser Scherz? »C´était quand la dernière fois?« wurde 2018 in Paris am Théâtre Tristan Bernard uraufgeführt. Unter dem Titel »Das letzte Mal« verspricht dieser Liebesthriller auch hierzulande die Zuschauer mit abgründiger Unterhaltung und schwarzem Humor in seinen Bann zu ziehen.


Pressestimmen

Kritik in der Ostthüringer Zeitung
05.11.2019, von Ulrike Kern

Als ein »schwarzhumoriges Kammerstück mit Blick ins ganz Private« bezeichnet Kritikerin Ulrike Kern den Liebesthriller von Robert-Espalieu. Man erlebe als Beobachter, wie sich ein Ehepaar ein letztes Mal liebt, streitet, attackiert, seziert, manipuliert. »Absurdeste Dialoge zwischen Liebe und Mordlust« hat der Autor dem Ehepaar in den Mund gelegt, aber auch »viel Tiefgründiges«, etwa die Frage nach dem letzten gemeinsamen Lachen, Tanz oder wann man sich das letzte Mal richtig liebte. Das Stück ist für die beiden Schauspieler »eine Herausforderung, die sie sehr gut meistern«, denn es lebt von »Mimik, Gestik, Gefühlsausbrüchen und verbalem Schlagabtausch«.


Stückinfos

Spieldauer: 1 h 30 min / keine Pause
Spielort: Rudolstadt, Schminkkasten


Mitwirkende

Regie: Nicole Felden
Bühne und Kostüme: Natalie Krautkrämer
Dramaturgie: Karolin Berg

Die Frau: Dorothea Arnold
Der Mann: Jochen Ganser