Cyrano de Bergerac

Romantische Komödie von Edmond Rostand / Sommertheater

Deutsch von Frank Günther

Wie die Nase eines Mannes, so sein Johannes, behauptet der Volksmund. Es ist nicht überliefert, ob Schriftsteller Edmond Rostand, als er Cyrano einen markanten Riechkolben verpasste, über die tiefere Bedeutung seines Kunstgriffs nachdachte. Sein Held agiert in einer Doppelrolle – als Haudegen und als Dichter. Wer über sein hervorstechendes Organ blöde Bemerkungen macht, riskiert Kopf und Kragen, denn der Mann ist ein gefürchteter Fechtkünstler. Nur in der Liebe fehlt es ihm an Mut. Der Dame seines Herzens verschweigt er seine wahren Gefühle. Außerdem hat die sowieso nur Augen für Christian. Der hat zwar eine formvollendete Nase, aber wenig Sinn für Poesie und Komplimente. Soll die Festung der anspruchsvollen Roxane fallen, braucht Christian Hilfe in Sachen betörender Liebespost. Cyrano ist dazu bereit. Leider untergraben die flammenden Briefe, die er für den Freund schreibt, seine eigenen Chancen auf die Angebetete. Und noch ein Dritter interessiert sich für Roxane – der Graf Guiche. Sobald er Wind von Christians und Cyranos Avancen bekommt, schickt er die Nebenbuhler in den Krieg. Beide kämpfen an vorderster Front Seite an Seite. Cyrano schreibt weiterhin – im Namen seines Kameraden – an Roxane. Dann wird Christian tödlich verwundet. Als ihn die Geliebte findet, hält er einen letzten Brief in den Händen. Roxane entschließt sich, dem Leben und der Liebe zu entsagen und ins Kloster zu gehen. Erst Jahre später wird Cyrano das Geheimnis lüften, wer in Wahrheit der Briefschreiber war.

Edmond Rostands (1868—1918) Mantel-und-Degen-Komödie ist die vielleicht edelste Betrugsgeschichte der Theaterliteratur. Tiefe Tragik und burleske Komik liegen unmittelbar nebeneinander. Das Meisterwerk über Liebe, Selbstverleugnung und unbeugsamem Lebensmut ist seit seiner Uraufführung 1897 ein Dauerbrenner auf den europäischen Bühnen.


Stückinfos

Premiere: 21.06.2019
Spielort: Rudolstadt, Heidecksburg


Mitwirkende

Regie: Herbert Olschok
Bühne: Sabine Pommerening
Kostüme: Teresa Monfared
Dramaturgie: Karolin Berg
Musikalische Einstudierung: Thomas Voigt
Fechtchoreografien: Jakob Köhn

Cyrano de Bergerac: Markus Seidensticker
Roxane: Laura Bettinger
Christian de Neuvillette: Oliver Baesler
Le Bret, Freund Cyranos / Kadett: Rayk Gaida
Graf de Guiche: Johannes Arpe
Lignière / zweiter Kadett: Marcus Ostberg
Cuigy / Ragueneau: Joachim Brunner
Lise / Duenna / Mutter Marguerite: Manuela Stüßer
Der Kapuziner / Montfleury: Jakob Köhn