Jugendstück von Lutz Hübner (14+)
Premiere am 27. Januar 2011 | theater tumult
Dem 17-jährigen Chris steht das Wasser bis zum Hals. Zu spät hat er gemerkt, dass sein Hauptschulabschluss gefährdet ist. Wenn er noch einmal hängenbleibt, flippt sein Vater aus. Also will er Frau Stöhr überreden, ihm die alles entscheidende Drei zu geben. Der Plan geht schief, denn die engagierte Lehrerin reagiert anders als gedacht. Er tickt aus und schlägt zu. Und sie? Anstatt ihn anzuzeigen, gibt sie ihm Nachhilfe. Doch der Deal, über den tätlichen Angriff und die Nachhilfe zu schweigen, funktioniert nicht. Schließlich erhält die junge Pädagogin einen Brief, der ihr eine sexuelle Affäre mit ihrem Schüler unterstellt. Die Spirale des Misstrauens und der Gewalt hat ihre nächste Dimension erreicht.
Wie auch in »Das Herz eines Boxers« erzählt Lutz Hübner eine Geschichte zwischen Generationen: Sowohl die Lehrerin als auch ihr Schüler sind vom System Schule überfordert und können auf Druck nur noch mit Gegendruck reagieren. Wer unter diesen Bedingungen Täter und wer Opfer ist, wird im Verlauf des Stückes immer fraglicher.
»Schule kann nicht alles lösen, was in unserer Gesellschaft an Problemen besteht«, meint der gegenwärtig meistgespielte deutsche Autor Lutz Hübner und bietet deshalb in seinem 2007 uraufgeführten Stück auch keine platten Lösungen an.
Premiere: 27.01.2011
Regie: Norbert Baumgarten
Ausstattung: Katharina Piriwe
Christopher Neumann (Chris): David Engelmann
Julika Stöhr (Juli): Miriam Gronau