»Klänge der Erinnerung« – Werke von Mansurjan, Bloch und Brahms
Tigran Mansurjan: 1. Violinkonzert (1981)
Ernest Bloch: »Baal Shem« für Violine und Orchester (1939)
Johannes Brahms: 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1885)
Wer ihn weiß, hat magische Kräfte: den geheimen Namen des biblischen Gottes. Solche Gelehrte wurden im orthodoxen Judentum »Baal Shem«, zu Deutsch »Meister des Namens«, genannt. In seiner gleichnamigen Fantasie für Violine und Sinfonieorchester griff der jüdische Schweizer Ernest Bloch diese Glaubensvorstellung auf. Elegische Geigenmelodien, deren rhythmische und harmonische Gestalt eine Nähe zu den Gesängen des chassidischen Judentums aufweisen, werden von geheimnisvolldunklen Orchesterklängen eingehüllt. Ebenfalls mystische Vorstellungen – hier des armenischen Christentums – beeinflussen die Musik Tigran Mansurjans. Er zählt heute zu den bedeutendsten Komponisten Armeniens. In seinem 1. Violinkonzert arbeitete Mansurjan zusätzlich nach Methoden der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg. Dadurch entstand eine faszinierende Mischung aus Reihenkompositionstechnik und orientalisch anmutenden Tonskalen. Schönberg seinerseits war wiederum ein großer Bewunderer der Kompositionstechnik von Johannes Brahms. Brahms letzte Sinfonie zeichnet besonderer Formenreichtum aus, der vom Sonatensatz bis zur Fuge reicht.
Die Violinistin Anush Nikogoshian und Eduard Topchjan, Chefdirigent der Armenischen Nationalphilharmonie, sind unserem Publikum bereits liebgewonnene Gäste, die das Orchester immer wieder zu außergewöhnlichen Konzerterlebnissen motiviert haben.
Spielort: Saalfeld, Meininger Hof
Violine: Anush Nikogoshian
Musikalische Leitung: Eduard Topchjan
Es spielen: Thüringer Symphoniker