Aus der Werkstatt
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper »Don Giovanni«, Sinfonie C-Dur KV 425 »Linzer«
Richard Strauss: Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Orchester
Johann Melchior Molter: Klarinettenkonzert Nr. 1 A-Dur MWV 6.41
Hals über Kopf brauchte es eine Sinfonie, als Mozart 1783 in Linz weilte und sich plötzlich die Chance auftat, ein Konzert zu geben – und Mozart lieferte. In nur fünf Tagen schmiss das Genie seine »Linzer Sinfonie« aus der Kompositionswerkstatt. Schneller gehen musste es wohl nur bei der Ouvertüre zu seiner Oper »Don Giovanni«. In der Nacht vor der Premiere und sogar noch auf dem Weg dahin soll sie einer Anekdote zu Folge entstanden sein. Auch wenn das vielleicht nicht ganz der Wahrheit entspricht – wäre das nicht abgefahren? Arbeit wie am Fließband. Als »Werkstattarbeiten« bezeichnete Richard Strauss alles, was er zwischen 1943 und 1947 komponierte. Eigentlich hatte er mit »Capriccio« sein Lebenswerk abgeschlossen, konnte das Komponieren aber eben doch nicht ganz aufgeben. Eine dieser Arbeiten ist das von Andersens Märchen von »Der Schweinehirte inspirierte Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Orchester. Dass es sich bei jenen »Werkstattarbeiten« überwiegend um Musik für Bläser handelt, lässt auf Jugenderinnerungen schließen. Als junger Komponist hatte Strauss mit Bläsermusik seinen Weg begonnen, nun schloss er ihn auch so ab. Als die ersten Klarinettenkonzerte ihrer Art gelten die von Johann Melchior Molter. Man hat so gar nicht den Eindruck, dass es sich bei seinem Klarinettenkonzert Nr. 1 um ein Experiment handelt, einem ersten Versuch. Ein virtuoses Stück Musik für ein frisch aus der Werkstatt kommendes Instrument.
Spielort: Saalfeld, Schlosskapelle, Rudolstadt, Rokokosaal Heidecksburg
Klarinette: Lisa Marie Madreiter
Fagott: Isabella Homann
Dirigent: Alexander Hülshoff
Es spielen: Thüringer Symphoniker
Fr, 11.07.2025, 19:30 Uhr
Saalfeld, Schlosskapelle
Sa, 12.07.2025, 18:00 Uhr
Rudolstadt, Rokokosaal Heidecksburg