3. Schlosskonzert

William Boyce: Sinfonie in F-Dur »Shepherds Lottery«
Gerald Finzi: Klarinettenkonzert in c-Moll
Frederik Delius: Zwei Stücke für kleines Orchester »On Hearing the First Cuckoo in Spring«, »Summer Night on the River«
Benjamin Britten: Simple Symphony

Endlose grüne Auen, unberührte von Moos und Farn bewachsene Gebirgslandschaften, darin ein stiller, im fahlen Licht schimmernder See – Britanniens Landschaften sind ein Faszinosum. Wen wundert es da, dass die Musiklandschaft nicht minder einnehmend daherkommt. Neben ausgeprägter Folklore schwappten auch Strömungen klassischer Musik auf die Nordseeinsel. William Boyce ist einer der ersten englischen Komponisten, dessen Musik sich gegen die seiner barocken Zeitgenossen in den Musikmetropolen Europas behaupten konnte. Neben einer großen Zahl an geistlichen Werken entführt Boyce mit seinen weltlichen Sinfonien direkt in das Herz der englischen Landschaft und lässt die Natur vor unserem inneren Auge erstehen. Ähnlich klanglandschaftsmalerisch geht es Frederik Delius an – allerdings hat er es mit seinen beiden Landschaftsbildern nicht auf seine Heimat abgesehen, sondern widmet sich den Weiten Norwegens. Das Land, das eine Vielzahl seiner persönlichen Vorbilder hervorgebracht hat und ihm stets als Flucht- und Ruhepol diente. Ruhe und Kontemplation war auch Gerald Finzis Sache. Seine Kompositionen sind stets von gesanglich-lyrischer Qualität. Dazu passt eine Klarinette wie kaum ein anderes Instrument, dem Finzi ein eigenes Konzert gewidmet hat. Melodien, die sich Benjamin Britten bereits in seiner Kindheit ausgedachte hatte, waren die Grundlage der verspielten Simple Symphony. Heute ein absoluter Klassiker der englischen Streichorchesterliteratur – und nicht nur eine Herausforderung für das Laienorchester der Uraufführung, sondern auch für jeden Profi.