Der große Saal

Thüringer Theaterfestival »60plus« (3. - 6. Oktober)


Im Rahmen von RUHESTÖRUNG, dem Thüringer Theaterfestival »60plus«

Theater Mini-Art (Bedburg-Hau)

nach dem Roman von Jacoba van Velde / für die Bühne bearbeitet von Sjef van der Linden und Rinus Knobel.

Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Wie pflegen wir unsere Eltern, wenn sie krank werden? Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren in einem holländischen Altenheim. Unabänderlich wartet der »große Saal«, die letzte Station… Geertruide van der Veen wacht nach einem Schlaganfall im Bett eines Krankensaales auf. Wie ist sie dorthin gekommen? Langsam begreift sie, dass sie in ein Altenheim gebracht worden ist und dass sie genauso vereinsamt ist wie die anderen alten Damen, die neben ihr liegen – fernab  von der familiären Geborgenheit. Alles, was ihrem bisherigen Leben Halt gab, schwindet in der trostlosen Umgebung zur Erinnerung, zu Schatten der Vergangenheit. Während sie auf ihr Leben zurückblickt und sich ängstlich fragt, was auf sie zukommt, erzählt ihre Tochter Helena die Geschichte aus ihrer Sicht. Sie ist zerrissen vom Schuldgefühl, ihre Mutter in diesem Heim zu lassen und dem Wunsch, sie zu sich zu nehmen. In der Unabänderlichkeit dieser Situation liegen Komik, Rührung und Ernst dicht beieinander.

Ein Schauspiel mit Puppen über das Aufeinanderprallen der Lebensentwürfe zweier Generationen, über einen Abschied von Mutter und Tochter und über die Einsamkeit des Altwerdens in einer Gesellschaft, die diesem Prozess hilflos gegenüber steht: Führt der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung in unserer Gesellschaft zum einsamen Sterben?

Der preisgekrönte Roman der niederländischen Autorin Jacoba van Velde (1903-1985) erschien bereits 1955 – und bleibt bis heute brennend aktuell.

Spieldauer: 1 h 05′

Mit: Crischa Ohler, Sjef van der Linden

Regie: Rinus Knobel