Opéra comique in zwei Akten von Jacques Offenbach
Libretto von Charles Nuitter und Etienne Tréfeu
Premiere am 16. März 2012, Großes Haus
Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz
Coscoletto ist ein Herumtreiber, ein Lazzarone, wie man in Neapel sagt. Aber auch ein Filou und Leichtfuß kann sich unsterblich verlieben. Er gesteht dem hübschen Blumenmädchen Delfina seine Leidenschaft mit einem glühenden Liebesbrief. Da diese nicht schreiben kann, hilft ihr Mariana, ihre Nachbarin, beim Verfassen einer Antwort. Wenig später steht diese, die einen eifersüchtigen Makkaronihändler zum Mann hat, im Verdacht, Coscolettos Geliebte zu sein. Und da auch der Darmsaitenfabrikant Polycarp und der Apotheker Arsenico in Mariana verliebt sind, ist das Gefühlschaos komplett. Wie aufs Stichwort explodiert der Vesuv. Und nicht nur Lavagluten, sondern auch Mordgelüste steigen zum Himmel empor. In der Küche des Pastaverkäufers begegnet sich die ganze Corona im zweiten Akt wieder. Es ist Nacht. Zu dumm, dass die Nudeln versehentlich mit Gift aus Arsenicos Medizinschrank gewürzt sind. Erst im Angesicht des gemeinsamen Todes findet die Aussöhnung der unglücklich Verliebten statt. Und das Gift entpuppt sich als Schlaftrunk.
»Coscoletto« ist eine Opéra comique, uraufgeführt 1865 nicht etwa in Paris, sondern im Theater von Bad Ems. Jacques Offenbach war in diesem Kurort mehrfach zu Gast, um seine Gicht- und Rheumaschmerzen zu lindern. Sein köstlicher Opern-Mix aus Boulevard und commedia dell’arte, versehen mit einer kräftigen Dosis schwarzem Humor, ist heute fast vergessen. Dank der schon traditionsreichen Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Mainz ist das heitere Werk des Operettenkönigs im Theater Rudolstadt in der Inszenierung von Katharina Thoma neu zu erleben.
Es singen: Friedgard Teschemacher/Radoslava Vorgic (Coscoletto), Sujin Yang/Lisa Rau (Delfina), Marén Kroll/Veronika Lutz (Mariana), Marc-Eric Schmidt (Arsenico), Julius Vecsey/Thomas Wagner (Polycarp), Florian Küppers/Andreas Drescher (Frangipany)
Premiere: 16.03.2012
Kostüme: Irina Bartels
Bühne: Wilfried Buchholz
Regie: Katharina Thoma
Musikalische Leitung: Oliver Weder