»Von Böhmen in die Welt« – Werke von Wagenseil, von Winter, Mozart und Koželuh
Georg Christoph Wagenseil: Sinfonia in g-Moll
Peter von Winter: Concertino für Fagott und Orchester c-Moll
Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu »Il sognodi scipione« KV 126
Leopold Koželuh: Sinfonie g-Moll
Auf nach Wien! Das Zentrum der Musik im 18. Jahrhundert lockte große Namen an. Jeder wollte dorthin, jeder wollte da erfolgreich sein. Auch wenn die Hauptstädte und natürlich Höfe Europas eine blühende Musiklandschaft boten, schien die Metropole an der Donau einen besonderen Reiz auszustrahlen. So machte sich auch der junge tschechische Komponist Leopold Koželuh nach einer bereits beachtlichen Theaterkarriere in Prag auf den Weg nach Wien. Und das zur gleichen Zeit wie der heute vielleicht berühmteste Wahlwiener-Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart. Als dieser Salzburg in Richtung der heutigen Hauptstadt verließ, war der Name Koželuh dem dortigen Fürsten durchaus geläufi g. Mozarts Nachfolger als Kapellmeister hätte er werden sollen – aber der Ruf der großen Stadt war zu verlockend. Koželuh sagte ab. Und das mit Erfolg. Erst wurde er der Privatlehrer am kaiserlichen Hof, als Nachfolger des großen Georg Christoph Wagenseil, und schließlich sollte er an dieser Stelle Mozart beerben. Nach dessen Tod rückte der aus Böhmen stammende Komponist auf die Stelle als Hofkapellmeister auf Lebenszeit auf. Auch wenn von den circa 400 Kompositionen ein großer Teil verschollen ist, lassen die erhaltenen, wie seine Sinfonie in g-Moll, die großen Werke der ausgehenden Klassik, die eines Beethoven erahnen. Ob das der Grund war, dass dieser den Tschechen nicht so recht leiden mochte?
Spieldauer: ca. 1h 30 min
Spielort: Saalfeld, Schlosskapelle, Rudolstadt, Rokokosaal Heidecksburg
Fagott: Mathias Arnaud
Musikalische Leitung: Bartosz Żurakowski
Es spielen: Thüringer Symphoniker