3. Sinfoniekonzert

»Unaufführbar?« – Werke von Chopin, Dvořák und Brousek

Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 (1830)
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur op. 60 (1880)
Ondřej Brousek: Pastoral noc (Uraufführung)

»Unaufführbar!« tönte es vielstimmig aus den Reihen der ehrwürdigen Wiener Philharmoniker. Anlass zu diesem einhelligen Urteil gab eine Durchspielprobe der gerade frisch komponierten und zur Uraufführung bestellten 6. Sinfonie von Antonín Dvořák. Dabei lag es keineswegs daran, dass man die Musik nicht hätte spielen können oder sie gar schlecht gewesen wäre. Nein, der simple Grund: Dvořák ist ein Slawe und deren Musik wollten einige Orchesterleute einfach nicht spielen. Da ist den Wienern allerdings etwas entgangen. Die verschobene Uraufführung in Prag war derart erfolgreich, dass der dritte Satz sofort wiederholt werden musste. Antonín Dvořák brachte in seine Sinfonie einige Volkstümlichkeiten ein, Tanzelemente und an Volkslieder angelehnte Themen. Zwar nicht als unaufführbar abgelehnt, aber aufgrund der vermeintlich unausgereiften Instrumentierung beargwöhnt, wurde das erste Klavierkonzert von Frédéric Chopin. Man erwartete nach Beethoven doch einen eigenständigeren Orchesterpart – allerdings hatte Chopin gar nicht vor, in dieser Tradition zu komponieren. Vielmehr wollte er den Solisten und Virtuosen in den Mittelpunkt rücken, was die Widmung an einen der größten Pianisten dieser Zeit, Friedrich Kalkbrenner, bezeugt. Und das ist ihm zweifellos gelungen!

Die junge Pianistin und »Steinway-Artist« Olga Scheps ist absolute Fachfrau für Chopins Musik. Gleich auf zwei CDs bannte Sie dessen Werk. Nach den erfolgreichen Konzerten mit Chopins zweitem ­Klavierkonzert freuen wir uns nun auf ihre Rückkehr unter Stab­führung des gefeierten tschechischen Dirigenten Robert Kružík.


Stückinfos

Spielort: Saalfeld, Meininger Hof


Mitwirkende

Klavier: Olga Scheps
Musikalische Leitung: Robert Kružík

Es spielen: Thüringer Symphoniker