2. Sinfoniekonzert

»Fahrende Gesellen« – Werke von Rott, Mahler und Brahms

BeatLab »Klappe, die zweite« – Uraufführung
Hans Rott: Sinfoniesatz E-Dur Nowak-Nr. 35 (Fassung 1880)
Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen (1884/85)
Johannes Brahms: 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (1862–1876)

Johannes Brahms war für seine spitze Zunge berühmt und gefürchtet. »Sollte ich jemanden noch nicht beleidigt haben, bitte ich um Entschuldigung und verspreche: Gewisslich beim nächsten Male«, sagte er gerne sarkastisch beim Abschied. Sein harsches Urteil bekam auch ein junger Kompositionsstudent in Wien zu spüren. Zu viel Wagner, nicht ausgereift, bemängelte der Altmeister an dem Sinfoniesatz, den Hans Rott zu einem Wettbewerb eingereicht hatte. Diese Kritik traf Rott so hart, dass er sich in den Wahn hineinsteigerte, Brahms trachte ihm nach dem Leben. In einem D-Zugabteil richtete er gegen einen Mitreisenden die Pistole, aus Furcht, Brahms habe den Zug mit Dynamit füllen lassen, um ihn zu beseitigen. Mit dieser Aktion buchte er ein Direktticket in die Nervenheilanstalt. Dabei hatte Rotts Werk einige Ausstrahlung: Für Gustav Mahler legte er sogar den Grundstein zu einer modernen Sinfoniekonzeption und glich darin Brahms, der mit seinem sinfonischen Erstling dem mächtigen Schatten Beethovens zu entkommen vermochte.

Ein erstes Orchesterstück erschaffen auch Jugendliche in der zweiten Auflage des Kompositionsworkshops »BeatLab«. Die eigens zu einem Videoclip komponierte Filmmusik mit Motiven aus den »Liedern eines fahrenden Gesellen« soll in diesem Konzert zusammen mit den Filmbildern präsentiert werden.


Stückinfos

Spielort: Saalfeld, Meininger Hof


Mitwirkende

Bariton: Uwe Schenker-Primus
Musikalische Leitung: Oliver Weder

Es spielen: Thüringer Symphoniker